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Q5 – Steel The Light

~ 1984 (Albatross Records) – Stil: Heavy Metal ~


Q5 waren nie so stilbildend wie viele andere Metal-Bands. Trotzdem haben sie im Jahr 1984 mit ihrem Debüt ´Steel The Light´ einen Klassiker geschaffen, der vielen in Erinnerung geblieben ist und seinen festen Platz in der Metal-Ahnengalerie innehat.

Auf ´Steel The Light´ sind neun astreine Metal-Songs von gleichbleibender hoher Qualität. Alles aus dem bekannten „einen Guss“, aber auch mit der notwendigen Abwechslung, um die Konzentration über die 37 Minuten jederzeit aufrecht zu erhalten.

Größter Pluspunkt der Band war sicher der gewaltige Sänger Jonathan Scott K. (eigentlich Jonathan Scott Palmerston), der sowohl der heisere Metal-Schreihals als Erbe von Größen wie Bon Scott sein kann, aber auch melodisch sehr viel Power in die Songs bringt. So jemanden braucht man, um andere Bands in die Schranken zu verweisen. Mit Rick Pierce (war schon auf dem ersten TKO-Album) und Floyd Rose, der unter seinem Namen mit dem nicht ganz billigen „Floyd Rose Tremolo“ bahnbrechende Gitarrentechnik so nebenher erfand, zwei Gitarristen, die sich gegenseitig zu Hochleistungsriffs hochpushten. Auch Drummer Gary Thompson und Bassist Evan Sheely trugen ihr Scherflein zur Entstehung dieses Metal-Klassikers bei.

Was sind nun die neun Argumente – sprich Songs -, die das Album so wertvoll machen? Dynamische US-Metal-Speed-Granaten (ohne Speed Metal zu sein), wie der sofort zur Sache kommende Opener ´Missing In Action´ gleich „mitten auf die Zwölf“ des musikalischen Metal-Gehirns. Weitere Schwergewichte wie ´Pull The Trigger´ oder das gnadenlose ´Ain’t No Way To Treat A Lady´ mit Gesang, der ständig den roten Bereich auslotet. Mit dem klischeehaften, aber bleischweren ´Rock On´ eine Headbanger-Hymne, die mit den besten des Genres mithalten kann.

Aber es gibt auch schon auf dem ersten Album die melodischere Seite, mit den schönen ´Lonely Lady´ und ´In The Night´ auch Starkes ohne viel Härte. Mit ´Come And Gone´ gibt es eine erstklassige Ballade, die nicht vor Klischees trieft. Der Titelsong ist irgendwie anders und melodischer, ein kleiner Fingerzeig in Richtung Album Nr. 2. Bleibt noch das hardrockige abschließende ´Teenage Runaway´ und schon sind alle neun Songs – verdientermaßen – von mir genannt.

Noch einmal: Revolutionäres sollte von der Leserschaft nicht erwartet werden, aber ein Album, das dank der ordentlichen Produktion, der künstlerischen Fähigkeiten der Band und des starken Songwritings auch heute noch zu begeistern weiß.

Der Nachfolger ´When The Mirror Cracks´ war eine 180-Grad-Drehung in Richtung melodischen Hard Rock, fast schon AOR. Und trotzdem liebe ich auch diese Veröffentlichung. Dann löste sich die Band auf. Floyd Rose verdiente sich mit seinem Tremolo eine goldene Nase und der Rest veröffentlichte zwischen 1991 und 2008 unter dem Banner NIGHTSHADE drei Alben, die alle auch sehr empfehlenswert und Teil meiner Sammlung sind. Für NIGHTSHADE gab es aber noch eher weniger Resonanz. Schade, aber die Band spielte einfach ihren Metal und gab nichts auf schnelllebige Trends.

2016 hat man dann wieder als Q5 ein drittes Album namens ´New World Order´ veröffentlicht, das mit dem Titelsong oder dem 7-minütigen, schleppenden  ´A Prisoner Of Mind´ durchaus überzeugen kann, dann aber hin und wieder wie bei ´We Came Here To Rock´ oder ´The Right Way´ wie eine AC/DC-Cover- oder Hair Metal Band klingt. Jonathan Scott K. kann auch hier immer überzeugend singen, die Riffs sind heavy, aber letztendlich war dies vom Songwriting alles doch etwas zu wenig.

´Steel The Light´ bleibt für immer die glänzende und leuchtende stahlharte Metalleistung dieser hochinteressanten Musiker. Das Foto zeigt die 2018 liebevoll wiederveröffentlichte Platte, die noch extra das Original-Cover der ´Albatross Records´ – Veröffentlichung beiliegen hat, und eine großartige Bonus-CD mit sehr interessanten Demo- und Live-Tracks.

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