PlattenkritikenPressfrisch

FLAME, DEAR FLAME – Aegis

~ 2021 (Eisenwald) – Stil: Epic Doom ~


Sängerin Maren Lemke und Gitarrist David Kuri sind seit fünf Jahren gemeinsam musikalisch aktiv. Recht schnell halfen ihnen Davids Bruder Jonas und Arne Janßen aus. Doch die bis heute gültige Zusammensetzung ergab sich kurze Zeit später durch den Einstieg von Schlagzeuger Jan Franzen und Bassist Martin Skandera. Denn: eins plus eins macht zwei, zwei plus zwei macht vier – und das Line-up von FLAME, DEAR FLAME ist komplett.

In der Besetzung – Sängerin Maren Lemke, Gitarrist David Kuri, Bassist Martin Skandera und Schlagzeuger Jan Franzen – haben FLAME, DEAR FLAME nicht nur ihre Debüt-EP ´The Millennial Heartbeat´, sondern auch ihr Debüt-Full-Length eingespielt. Denn auch hier gilt: eins plus eins entspricht alt plus neu – und schon ist die Debüt-Scheibe ´Aegis´ vollendet. Weil FLAME, DEAR FLAME die alten Songs des Dreiteilers auf der EP um die neuen Songs eines Vierteilers erweitert haben, drei plus vier sozusagen, können sie mit ´Aegis´ eine klassische Dreiviertelstunde präsentieren. Zumal die EP bislang nur digital erhältlich war, lohnt sich natürlich jetzt eine Veröffentlichung des Debüts auf LP und CD.

 

 

Die ersten drei, für den einen oder anderen also schon von der EP geläufigen Kompositionen, und bekanntermaßen in seiner Gänze als ´The Millennial Heartbeat´ betitelt, eröffnen das Werk. Thematisch wandert ´The Millennial Heartbeat´ den Lebenskreislauf ab, von den ersten Lebensformen im Ozean, dem Betreten der Landmassen und im dritten Schritt der Erlösung im Licht. Gewissermaßen die göttliche Dreifaltigkeit oder die drei Schritte zu Erleuchtung.

Grundsätzlich sind FLAME, DEAR FLAME natürlich im epischen Doom zu Hause, doch insbesondere aufgrund des Gesangs von Maren Lemke entstehen im ersten Teil Parallelen zu THE GATHERING, da ihre klare Vortragsweise an die großen Zeiten der Niederländer mit Anneke van Giersbergen erinnert und an jene des Progressive Metal. Diese wunderbare Stimme eint sich aber auch ansonsten traumhaft mit den schweren Riff-Landschaften, die immer wieder, luftigen Tälern folgend, durch emporragende Gebirgszüge erschaffen werden.

Die weiteren vier Kompositionen, als ´The Wolves And The Prioress´ überschrieben, geben der Leichtigkeit ebenfalls Raum, lassen Akustikgitarren im ersten Abschnitt und solche in altertümlicher Spielweise im dritten Abschnitt zu. Thematisch schildert ´The Wolves And The Prioress´ die Geschichte eines in der Wildnis aufgewachsenen Kindes. Doch eine weise Klosterleiterin nimmt sich dem Kind an.

Mithin: für Kuttenträger auf einem Eiland in der Nähe des Dreiländerecks WARNING, ATLANTEAN KODEX und THE GATHERING. Somit ein letzter Überschlag: drei und vier ist sieben zuzüglich des großartigen Gesangs beschert FLAME, DEAR FLAME

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/flamedearflame


(VÖ: 23.07.2021)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"