V/A – THE SISTERS OF MERCY – THE Black Waves Of Adrenochrome
~ 2021 (Metalville) – Stil: Gothic/Rock ~
Die SISTERS OF MERCY wurden zwar niemals dem Crossover zugerechnet, dennoch nahmen sie GANG OF FOUR und PUBLIC ENEMY auf ihre 1991er US Tournee mit. Heute wird ihre Musik, die sich seit 30 Jahren immer noch auf die Alben ´First And Last And Always´, ´Floodland´ und ´Vision Thing´ beschränkt, von Musikern und Musikhörern jeglicher Couleur geschätzt. Dass THE SISTERS OF MERCY keine Alben mehr veröffentlichen, hält die 1980 in Leeds im UK gegründete Band aber nicht davon ab, weiterhin live zu spielen.
Auch wenn sich Mastermind Andrew Eldritch als Rock-Musiker sieht, sind sie natürlich in der Gothic- und Wave-Szene die absolute Kult-Band. Gleichwohl fühlen sich auch Musiker aus anderen Genres von der Musik der SISTERS OF MERCY angezogen. Dies zeigt sich eindeutig auf dem vorliegenden Tribut-Sampler ´Black Waves Of Adrenochrome´.
Zwar fehlen einige der großen Geheimtipps aus dem Schaffen der SISTERS OF MERCY, etwa ´Some Kind Of Stranger´, ´Floorshow´ oder ´Emma´, doch große Hits wie ´More´, ´This Corrosion´ und ´Temple Of Love´ sind gleich zweimal auf der schwarz gekleideten Scheibe vertreten. Und obwohl PARADISE LOST-Gitarrist Gregor Mackintosh die Lieder ´Marian´ und ´Alice´ zu seinen großen Favoriten zählt, hat er mit seiner Band ´Walk Away´ aufgenommen.
Vorab muss ohnehin erwähnt werden, dass alle Lieder von den jeweiligen Alben oder Singles der beteiligten Gruppen stammen, die sie zwischen 1995 und 2021 aufgenommen hatten. ´Black Waves Of Adrenochrome´ ist somit vielmehr eine frisch zusammengestellte Kompilation als eine Sammlung frisch aufgenommener Lieder.
ATROCITYs elektronische Version von ´More´ kann sich dabei mit harten Gitarren ebenso sehen lassen wie das getreue ´Walk Away´ im bandtypischen Stil von PARADISE LOST. Bei IN EXTREMOs Umsetzung von ´This Corrosion´ mag der raue Gesang jedoch nicht unbedingt so recht munden. KREATOR als auch DAN SWANÖ zeigen hingegen interessante Möglichkeiten, ´Lucretia My Reflection´ vorzuführen, wobei sich Swanö natürlich beim Gesang besser schlägt. Weitere beteiligte Bands sind u. a. CRADLE OF FILTH und CREMATORY.
Wer also mal wieder mit dem schwarzen Block aus Jugendtagen eine Nacht zum Tage machen will, ist mit dieser Kompilation, 15 Lieder auf 66 Minuten, gut aufgehoben, wenn denn nicht gerade ein Plattenspieler und die alten Vinyl-Scheiben aus 1985 bis 1990 zur Hand sind.
(ohne Wertung)