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HELLRIPPER – The Affair Of The Poisons

~ 2020 (Peaceville) – Stil: Black/Speed Metal ~


Ist ja nicht das erste Album des umtriebigen Schotten, also muss das was können. Kollege Micha hat das Debüt vor Jahren mal besprochen, also kümmere ich mich mal um dieses recht neue Werk, mit einem Jahr Abstand zwar, aber immerhin.

Speedmetal wird geboten, verwüstet mit räudigen Keifvocals, die irgendwo zwischen 80er Deutschthrash und 90er Norwegenkult ihren Platz finden. Die knappe halbe Stunde Musik auf dem Album macht entsprechend keine Gefangenen. Klassisch sind die Riffs, das Drumming, alles. Meister James McBain scheint beim Einspielen einer jeden Spur Schaum vor dem Mund zu haben, da seine Performance bei aller Kontrolliertheit herrlich tollwütig wirkt. Krach, Knall, Donner…schön.

Mittelschnelle Headbangermomente und rasende, die vielbeschworene „Wilde Jagd“ vor das geistige Auge rufende Parts wechseln sich ab, soweit ist sich James McBain im klaren darüber, wie Speedmetal funktionieren muss, damit bei aller Liebe zur Tradition die Abwechslung und Freude an der Musik gewahrt bleiben. Machen wir uns nichts vor, die 80er haben hier ihre Spuren hinterlassen, sehr deutlich. Und das ist auch tatsächlich gut so. Da trug Mann noch Haare auf dem Kopf und der Brust, Frau auch noch woanders (hüstel) und die Welt war noch so weit in Ordnung. Den Spirit dieser Epoche hat James bestens eingefangen. Klar, die Vorbilder liegen auf der Hand.

Warum hab ich jetzt dafür knapp 13 Euro ausgegeben? Ich stand im Laden, mir war danach, ich hatte das Geld in der Tasche. Und ich war auch neugierig, was “Peaceville” uns da mit HELLRIPPER für eine Kapelle schenken, denn ich bin im aktuellen Speed und Thrash Metal irgendwie raus.

Das ist weder die Quadratur des Kreises, noch die Neuerfindung des Rades, das ist aber vorrangig erstmal flitzeschneller Heavy Metal mit einer überwältigenden Performance. Und so nach und nach entwickeln die Songs auch gewisse kultige Hymnenqualitäten, sei es nur beim Versuch, hier METALLICA 83, da MOTÖRHEAD 80, da EXCITER 84 und dort BATHORY 84 herauszuhören und zwischendrin an SLAYER zu einer Zeit zu denken, wo Tom Araya 22 und nicht 60 war.

Die Solopassagen hier haben einen sehr melodischen Ausdruck. James McBain hat auch hier verstanden, warum das so sein muss und entsprechend jagt er gerne den einen oder anderen Leadgitarrentornado aus den Boxen.

Dieses Album macht Spaß, mehr soll es wohl nicht tun. Metal von einem Fan für Metal Fans. Kein „muss“, aber ein „kann gern“, sozusagen. Und ich hatte Lust drauf. Speedmetal- und Thrashmetal-Freaks werden ihren Spaß an diesem Old School Höllenritt haben.

(7,5 Punkte)

https://hellripper.bandcamp.com/album/the-affair-of-the-poisons

https://www.facebook.com/Hellripper1

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