SORCERER – Dire Prophecy
~ 2020 (Independent) – Stil: Power Metal ~
Argentinier, die US Metal spielen, können keine Schweden sein, die im Doom Metal zu Hause sind. Somit: Auf der Playlist stehen heute die Argentinier namens SORCERER und niemand anderes, selbst wenn derjenige mit demselben Namen noch auftauchen sollte.
Gegründet erst im Jahre 2016 von Gitarrist Arturo Santa Marina, konnten SORCERER ein Jahr später eine EP namens ´Incantation´ veröffentlichen, die “Eat Metal Records” weltweit auf CD und Vinyl nachreichte. Aktuell ein ähnliches Spiel: SORCERER können im August 2020 ihr Debüt ´Dire Prophecy´ digital präsentieren, das derzeit von “Underground Power Records” auf CD und Vinyl fachmännisch unter das Metal-Volk getragen wird.
Vom Line-up ist die Gruppe bislang eine eingeschworene Truppe, Sänger Charly Coria, Bassist Eduardo Grandin und Schlagzeuger Mariano Riva vervollständigen das Quartett.
Das atmosphärische Kurz-Instrumental ´Down Into The Netherworld´ nimmt den Hörer an die Hand, mit in die weltweit vernachlässigten Höhlen des old schooligen US Metal. Der sich anschließende, echte Opener ´Cosmic Ice´ lässt die metallische Gemeinde sowie Freunde von SANCTUARY und HELSTAR aufhorchen und macht Appetit auf mehr. Im Galopp geht es im ´Theater Of Delusion´ weiter. Die Gitarren geben dabei Einblicke aus dem Einflussbereich der frühen FATES WARNING und QUEENSRYCHE frei. Denn der Rhythmus der SORCERER-Kompositionen belegt bereits, dass diese Musik für Metal-Ästheten ist.
Alle Hemmungen fallen bei ´One With The Universe´. Das ist klassischer old school Speed Metal, beinahe für John Cyriis und seine außerirdischen Freunde. Denn das Midtempo ist bei SORCERER leider ein allzu gern gesehener Gast und eben so geht es mit ´Within The Woods´ voran. Hier werden die epischen, nach oben strebenden Strophen so lange wiederholt, bis sie sich eingebrannt haben. Das leicht hymnische ´Strange And Twisted Gods´ holt die ausgehungerten US Metal-Hörerschichten herein, die sich an dem zielstrebig hochziehenden ´Of Deities And Wrath´ erfreuen. ´Winged Savior´ ist sogar so melodisch, dass RIOT V aufhorchen. Dagegen könnte das mit einer neo-klassischen Melodie ausgestattete ´Under His Spell´ bei tieferem Aderlass beinahe als Doom durchgehen. In klassischer Manier beendet ´The Bleak Ebbs Of Hell´ das unokkulte Spektakel.
Ergo: Obwohl der große Schatten der Vorbilder, etwa SANCTUARY, frühe FATES WARNING oder Koryphäen wie BLACKKOUT und MYSTIC-FORCE, allzu mächtig ist, können sich SORCERER aus Sicht der gegenwärtigen Epoche zumindest mit den frühen SACRAL RAGE messen.
(7,5 Punkte)
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https://sorcererheavymetal.bandcamp.com/album/dire-prophecy