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OCTAVISION – Coexist

~ 2020 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Metal ~


OCTAVISION sind weder eine gewöhnliche noch eine extrem technische Band des Progressive Metal. Dem Grunde nach sind sie sogar nur ein Projekt des Gitarristen und Songwriters Hovak Alaverdyan. Der in Los Angeles ansässige Armenier erfüllt sich mit dem Debüt ´Coexist´ tatsächlich seine Wunschvorstellung einer Bandbesetzung, die seine Kompositionen schlichtweg umsetzen kann.

Bei all den beteiligten Bandmitgliedern darf sogar schon von einer Supergroup gesprochen werden. Denn den Bass spielen Billy Sheehan, der bereits TALAS, DAVID LEE ROTH, MR. BIG, SONS OF APOLLO und THE WINERY DOGS in seinem Lebenslauf verewigt hat, und der fünffache Grammy-Gewinner, Jazz/Fusion-Virtuose Victor Wooten (SMV, BÉLA FLECK AND THE FLECKTONES, NITRO, BASS EXTREMES). Das Schlagzeug bearbeitet der Georgier Roman Lomtadze (ELEISON, ČECHOMOR, KING SIZE) und auf zwei Songs ist immerhin Sänger Jeff Scott Soto zu hören.

 

 

Von den beiden Kompositionen mit Gesang ist das achtminütige Titellied ´Coexist´ richtig fetter Prog Metal im stotternden Rhythmus, jedoch ohne die ganz große Gesangs-Hook, obwohl sich die Gesangslinien geradewegs am klassischen Hardrock orientieren. Dies ist ebenso im zehnminütigen ´Apocalyptus´ zu beobachten, das von diesem äußerst variabel tönenden Sänger mit Soul in der Stimme umgesetzt wird.

Wenn der von Yngwie Malmsteen und Axel Rudi Pell, von W.E.T. und SONS OF APOLLO bekannte Barde nicht singt, brillieren die restlichen Musiker natürlich alleine auf ihren Instrumenten. Der Opener ´Mindwar´ wird in seinem harten und kraftvollen Progressive Metal von leichter Sinfonik und untermalendem Chorgesang gefüttert. Als wohliger Kontrast zum heftigen Prog Metal spielt Avo Margaryan in diesem und in zwei weiteren Songs die armenische, hölzerne Längsflöte namens Blul. In diesen Fällen die Musik sogleich als World-Prog-Metal zu bezeichnen, wäre allerdings äußerst übertrieben.

Avo Margaryan verleiht mit seiner Blul nochmals den Songs ´So It Begins´ und ´Three Lives´ das gewisse Etwas. Selbst die Keyboards, eingespielt vom armenischen Produzenten und Arrangeur Ara “Murzo” Torosyan, können sich im letztgenannten Song mehr in den Vordergrund spielen. Doch auch ansonsten ist sein Mitwirken jederzeit hörbar. In ´Stormbringer´ verfeinert Artyom Manukyan mit seinem Cello den Prog Metal, während das ebenfalls fünfminütige ´Proctagon´ den Progressive Metal schlichtweg spitz ratternd auf die Zwölf vorträgt.

Tempowechsel sowie komplexe und schwere Riffs sind zweifelsohne das A und O des Progressive Metal von OCTAVISION. Und obgleich sich OCTAVISION gar nicht so sehr an die Vorgaben von DREAM THEATER, LIQUID TENSION EXPERIMENT, SYMPHONY X und SONS OF APOLLO halten, dürfte deren Anhängerschaft als erstes in dieses Nest des Progressive Metal freudig hüpfen.

(Extreme 8 Punkte)

Das einzige Problem für Listen-Komplettisten und Jahresendlisten-Beschwörer: ´Coexist´ ist bereits am 29.12.2020 veröffentlicht worden.

https://www.facebook.com/OctavisionMusic

https://octavision.bandcamp.com/album/coexist

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