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FALSE MEMORIES – The Last Night Of Fall

 ~ 2021 (Frontiers Music) – Stil: Melodischer Gothic Metal ~


Diese italienische Band wurde 2015 gegründet. Nach einer EP erschien 2018 das Debüt-Album ´Chimerical´, das mit der neuen Sängerin Rosella Moscatello noch einmal aufgefrischt veröffentlicht wurde. Mit ´The Last Night Of Fall´ liegt jetzt der zweite Longplayer vor.

In der Lobpreisung ist von “Gothic” und “Doom Metal” die Rede. Für das erste bin ich jetzt nicht unbedingt der absolute Experte, das zweite liegt mir deutlich näher. Hin und wieder klingen ein paar entfernte Doom-Riffs an, ich würde FALSE MEMORIES jedoch nicht dem Doom-Genre zuordnen. Melancholische Elemente gibt es viele, zu Gothic mit “Frau am Mikrofon” besteht eine deutlich höhere Affinität.

Erfreulicherweise sind die Gitarren zumindest mit den Keyboards gleichgestellt, so dass es keine “Synthiedauerwaberwand” gibt. Es finden sich auch einige progressive Elemente und Breaks, die Songs sind nicht auf eine reine Eingängigkeit ausgerichtet, auch wenn sich gleich ein paar Melodien spürbar in der Gehirnrinde festsetzen.

Rosella Moscatello hat nicht nur einen wohlklingenden Namen, auch ihr eher in höheren Gefilden angesiedelter Gesang klingt meist sehr angenehm. Eine durchaus talentierte Sängerin, allerdings mit zunehmender Laufzeit klingt der Gesang dann hin und wieder etwas gleichförmig. Der Opener ´Black Shades´ ziert sich nicht lange, die Vorgaben für das Album festzuzurren: melodischer Gesang, abwechslungsreiche Tastenelemente, ordentlich harte Gitarren. Das eine oder andere Break hebt die Songs immer wieder auf eine spannende Ebene.

´Voices´ beginnt sanfter und kann sehr überzeugen. Nicht jeder Song kann den Spannungsbogen halten, manche vergisst man schnell wieder. ´Erased´ oder das geheimnisvolle ´White Crows´ fesseln die Zuhörerschaft dann aber schon ganz gut. Einen Originalitätspreis wird die Band sicher nicht gewinnen. Ich will jetzt aber nicht viele Vergleiche nennen, da fehlt mir ehrlich auch der Überblick. Ein bisschen erinnert mich Rosella gesanglich an Liv Kristine. Das kann aber auch daran liegen, dass ich zu der in dem Genre am ehesten den Zugang habe. Die Produktion ist sehr ordentlich ausgefallen, die Musiker verstehen ihr Handwerk.

Wer sich in der Schnittmenge von Gothic Metal, melancholischen Melodien, einem kleinen bis mittleren Schuss Prog und klarem weiblichen Gesang wohlfühlt, dem ist das Album zu empfehlen.

(7,5 Punkte)

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