MARC REECE – Dreamer
~ 2021 (LuckyBob Records) – Stil: Blues Rock ~
Manchmal vergeht die Zeit wie im Fluge. Man dreht sich einmal um die eigene Achse und schon liegt ein ganzes Jahrzehnt in der Vergangenheit. So muss es dem Saitenvirtuosen Marc Reece widerfahren sein, der fortwährend mit seinen Mitmusikern Guido Ludwig (Bass) und Denis Sarp (Drums) als Powertrio in Europa und Asien die Bühnenbretter beackert oder mit anderen Künstlern in der Welt unterwegs ist.
2020 fand er endlich die Muße, sich einem Nachfolger zu seinem 2009er Werk ´Let It Burn´ zu widmen. Natürlich in gewohnter Powertrio-Besetzung, nahmen die drei Männer in Köln ´Dreamer´ auf.
Ein neues Bluesrock-Album von Marc Reece verspricht dennoch kein traditionelles Blues-Werk wie es von seinen Idolen Rory Gallagher, Jimi Hendrix und Stevie Ray Vaughan zu erwarten wäre. Marc Reece legt in seine zehn neuen Kompositionen oftmals die Betonung auf Rock und integriert auch einmal eine Prise Poprock, Progrock, Funk oder Jazz.
Seine Gitarrenkünste stellt er natürlich in den beiden Instrumental-Stücken ´One For Hannes´ und ´At The Market´ besonders zur Schau. Dass er jedoch zugleich gerne Rock-Songs vorträgt, die mehrheitsfähig vor der Bühne beklatscht werden, zeigen Lieder wie der Opener ´Bernie´, ´I’m Ready´ und der ´Scorpion Man´. Für weitere Feinheiten im Sound sorgen hingegen gleich zwei Gast-Keyboarder, Marcus Schinkel (MARCUS SCHINKEL TRIO, VOYAGER IV) und Adrian Wachowiak, im Titelsong. Herausstechend ist obendrein das balladeske, beinahe neunminütige ´Harder Than It Seems´ sowie der Country-Rocker ´Rock’n’Roll Hero´ mit Pedal-Steel zum Finale.
Gewöhnlicher Bluesrock ist selbst mit ´Dreamer´, dem fünften Werk aus dem Hause Marc Reece, nicht zu erwarten. Macht also flugs die Bühnen für Marc Reece frei, er möchte wieder spielen.
(7 Punkte)