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SOLSTICE (USA) – Casting The Die

~ 2021 (Napalm Records) – Stil: Thrash/Death ~


In den frühen Tagen der zweiten Death Metal-Welle Beginn der 1990er, als das Genre gerade wieder anfing, seine Krallen auszustrecken, als die Pioniere abkassierten, begannen auch die kleineren Spieler in der Arena Ausrufezeichen zu setzen. Vielleicht kann keine Band so viel davon erzählen wie SOLSTICE aus Florida. Gegründet von Rob Barrett, Alex Marquez und Dennis Munoz – alles Triebfedern der Szene mit Trackrecords in ihrer jeweiligen musikalischen Profession. SOLSTICEs Zukunft schien rosig. Doch im Death Metal ging es damals zu wie heuer in der Fußball-Bundesliga. Da Rob die Band verließ, um sich MALEVOLENT CREATION und später CANNIBAL CORPSE anzuschließen, Alex bei MALEVOLENT CREATION ebenfalls mehr Kohle machte, fielen SOLSTICE leider dem Aderlass anheim. Trotz zwei bemerkenswerter Alben: ´Solstice´ (1992) und ´Pray´ (1995). Mit ´Casting the Die´ knüpfen sie nun, nach weniger beachtlichen Zwischenspielen, beim legendären Debüt am.

Death küsst Thrash

Die Musik konzentriert sich auf eine Fusion aus 70% traditionellem Death Metal aus Florida und 30% aggressivem Thrash Metal der Oakland-Schule (siehe Hooks, viele Songs sind voll davon). Nichts auf ´Casting The Die´ erscheint fade, schimmelig oder wie etwas, das man schon zu oft gehört hat. SOLSTICE verwenden vielfach satte wie brutale Arrangements, auch ihre Hardcore-Einflüsse sind wieder zu hören. Selbst die Gitarrensoli zeigen einen sorgfältigen Einsatz von Technik und teils funkiger Finesse, verbunden mit harmonischem Gespür. Es klingt traditionell, aber aktuell, voller Leben und Energie. ´Casting The Die´ ist fett produziert so konzipiert, dass es die Vergangenheit der Band respektiert.

Kurz zu den Songs: ´The Altruist´ überzeugt direkt beim ersten Durchlauf mit sehr gutem Death/Thrash Metal inklusive massiver Gitarrenriffs und heftiger Soli – garniert von einem SEPULTURA-gerechten Refrain. Auch schön: Die fesselnden Tempi von ´Transparent´ mit exzellenten Bass- und Schlagzeugparts. Und lasst euch plätten vom massiven Griff der Gitarren auf ´Scratch´ – really, top notch!

Es ist klar, dass die zwölf Jahre zwischen SOLSTICEs letztem, nicht so herausragendem, Album ´To Dust´ (2009) eine lange Zeit des Wartens darstellten. Aber ´Casting The Die´ war es wert.

(8 Punkte)


(VÖ: 23.04.2021)

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