THORIUM – Empires In The Sun
~ 2021 (Freya Records) – Stil: Heavy Metal ~
Nachdem die drei ehemaligen belgischen OSTROGOTH-Recken – Dario Frodo (Gitarre), Tom Tee (Gitarre) und Kurk “Stripe” Lawless (Bass) – mit Louis Van der Linden (Schlagzeug) den niederländischen Barden David Marcelis (BLACK KNIGHT, LORD VOLTURE) für sich entdeckt hatten, präsentierten sie 2018 ihr selbstbetiteltes Debüt.
Drei Jahre später sind THORIUM in unveränderter Mannesstärke zurück und preisen den Zweitling an. ´Empires In The Sun´ ist ein – insbesondere für klassischen Heavy Metal – vielfältiges Werk geworden. Nicht nur europäischer Heavy Metal sowie Speed Metal, sondern auch US Metal mit vereinzelten Prog-Einschüben stellen sich zur Schau.
Konzeptionelle Ansätze zitieren in der Einleitung den englischen Dichter William Somerville (1675-1742) bis zum epischen Dreiteiler ´1302´ als Grande Finale den “Löwen von Flandern” des Schriftstellers Hendrik Conscience (1812-1883).
Mit Akustikgitarre und Handclaps beginnt in ´Dreams Of Empire (A Pastorale)´ die Traumfahrt. THORIUM kennen auch hernach meist nur noch maximale Kraftanstrengung und gerne die entsprechende Geschwindigkeit. ´Exquisite´ überschlägt sich beinahe im Eifer und zeigt den europäischen Hardrock von seiner wahren Stahlgeschoss-Seite. Selbst das gleichsam eingängige ´The Old Generation´ könnte ebenso aus der Feder der späten RIOT stammen. Mit ´Powder And Arms II´ wird das Songmaterial noch heroischer und erhält beim Gesang Background-Verstärkung. Es verarbeitet die Taten des Musketiers Charles de Batz de Castelmore, genannt Comte d’Artagnan (1611-1673), des Piraten John „Calico Jack“ Rackham (1682-1720) und des deutschen Jagdfliegers Erich Alfred Hartmann (1922-1993).
Das schmackhaft melodische ´Where Do We Go´ zielt hingegen auf die alte GAMMA RAY-Schule ab. ´More Than Meets The Eye´ kennt vielmehr die klassische Schule von JUDAS PRIEST und gönnt sich obendrein den wichtigen Schuss Epik. Etwas bösartigere Härte á la NEVERMORE entfaltet vereinzelt ´Winterfall´, ehe nochmals schnell und böllernd ´Itching And Aching (Dead-Eyed Society)´ aus den Speakern prescht. Den ersten und den letzten Teil, ´The Minstrel I & II´, des Epos ´1302´ darf Arjen Anthony Lucassen (AYREON) passenderweise zur Akustikgitarre singen. Im mittleren Abschnitt ´The Golden Shadow´ singen zudem Benny “Zors” Willaert (23 ACEZ), Joe Van Audenhove (EVIL INVADERS) und Anneleen Olbrechts in ihren entsprechenden Rollen der Geschichte.
Reichlich Metal unter der Sonne, dank THORIUM.
(8,25 Punkte)