FRAMING SKELETONS – Luminescence
~ 2021 (Independent) – Stil: Modern Prog Metal ~
FRAMING SKELETONS sind eine dieser hoffnungsvollen Progressive Metal-Formationen, die mit dem Blick auf die Vergangenheit des Genres eine zeitgemäße Produktion mit Polyrhythmen aufwerten.
Solch eine Mixtur verfolgten sie bislang auf ihren Alben ´Blueprint Exchange´ (2019) und ´Osmium´ (2020). Während der Vorgänger ´Osmium´ die Dunkelheit darstellt, gibt sich das dritte Album ´Luminescence´ in strahlender Helligkeit zu erkennen. Gut und Böse. Yin und Yang.
Das Abenteuer FRAMING SKELETONS begann als Duo. Anfang 2021 haben Gitarrist/Sänger Jeremy Burke und Schlagzeuger Bryan Holub noch Bassist Ethan Berry für ihre weiteren Vorhaben gewinnen können. Jetzt sind sie bereit für die großen Abenteuer.
Musikalisch gesehen sind die beiden aufeinander folgenden Werke keine Zwillinge und nicht als konzeptionelles Doppel-Album erdacht, dennoch ist das Spiel der Texaner aus Houston im dritten Werk beachtlich sensibler und feinfühliger geworden, so dass ihnen Gruppen wie CALIGULA’S HORSE und KARNIVOOL immer näher stehen. Die Band aus Texas schwebt dabei zudem in Gebiete vor, in denen vor zwanzig Jahren FATES WARNING mit ´Disconnected´ weiteres Neuland entdeckten, sowie in Sphären, die sich PORCUPINE TREE erschlossen hatten.
Die Eröffnung ´Change The Channel´ kündigt womöglich den auf dieser Scheibe vollzogenen Stilwechsel an. Denn FRAMING SKELETONS ändern nach eigener Aussage fortwährend ihre Darstellungsweise. Bereits hier tönt die Komposition sanfter und in der kommenden Kombination aus FATES WARNING und CALIGULA’S HORSE. Dann folgen erst zwei und zum Abschluss nochmals zwei Kompositionen, die zur Verdeutlichung eines verbindenden Elementes durchnummeriert sind. Während sich ´The Pariah´ ebenfalls ruhiger und konzentriert, geradezu im Sinne des Prog Rock zeigt, verbindet das achtminütige ´The Progression´ das Neunzigerjahre-Feeling von DAYS OF THE NEW mit den Schwelgereien der Zehnerjahre von OPETH, die sich ihre Spätphase aus den Siebzigerjahren abgeschaut haben, sowie das wohlig melancholische Momentum von PORCUPINE TREE. Zum Finale zeigt sich ´The Passing´ im Marschrhythmus abermals acht Minuten lang, ehe ´Rising Dragon´ das Werk kraftvoll beendet. Dazwischen befinden sich noch die echten Schönheiten ´Flight In The Failing Knot´ sowie das einzig schwerere Lied ´Your Vessel´.
(7,5 Punkte)