GANDALF’S FIST – The (Re)Master And The Monkey
~ 2011/2021 (Independent/Plane Groovy Records) – Stil: Prog Rock ~
2005 startete das kreative Duo Luke Severn und Dean Marsh, seinen musikalischen Ideen freien Lauf zu lassen. GANDALF’S FIST nannten sich die Tolkien-Anhänger. Sechs Jahre später war es schließlich soweit, sie veröffentlichten, eher insgeheim, das Konzeptalbum ´The Master And The Monkey´. Inzwischen ist GANDALF’S FIST zu einer Gruppe herangewachsen und hat mit den Konzeptwerken ´The Clockwork Fable´ (2016) und ´The Clockwork Prologue´ (2019) echte Maßstäbe gesetzt.
Bereits vor einigen Jahren widmeten sich GANDALF’S FIST nochmals ihrem 2013er Werk ´A Day In The Life Of A Universal Wanderer´ und brachten es in einer ´Special Edition´, remixed und remastered sowie mit einigen Zwischenstücken versehen, erneut auf den Markt. Im vergangenen Jahr nahmen sie sich nun ihrem Debüt ´The Master And The Monkey´ an, das sie einst, 2010 in aller Schnelle als Duo aufgenommen hatten. Es wurde daher von der Band – Dean Marsh (Gesang, Gitarre, Bass, Synthesizer), Luke Severn (Gesang) und Stefan Hepe (Drums) – von Grund auf neu aufgenommen und erhielt kurze Zwischenstücke, die von Alicia Marsh, als Storytellerin, vorgetragen werden. Ein neues Artwork, das weitaus mehr nach Fantasy aussieht als das ursprüngliche, setzt das letzte Mosaiksteinchen zu einer aufgefrischten Version von ´The Master And The Monkey´. Durch die Storyteller-Stücke sowie eine Ausschweifung im Finale erhöht sich die Gesamtzeit des Werkes um 7 auf 47 Minuten.
Schon in diesen frühen Tagen der Bandgeschichte, GANDALF’S FIST sahen dieses Werk bislang als Demo-Album an, leben die Kompositionen von ihrer Mischung aus Prog Rock und British Folk Rock, die bisweilen eine zeitgemäße Härte aus der Richtung Hardrock/Heavy Metal an den Tag legen. Der zehnminütige Einstieg ´The Master And The Monkey (Part 1)´, der Mastersong, besitzt all diese Merkmale. Eine solistische E-Gitarren-Einführung wird von sinfonischen und folkigen Tönen abgelöst, die hinüber zu südländischen Gitarrentönen wechseln. Gerade hier erklingt der Gesang brillant im Refrain, so als würde er in hohen Lagen mit einem Euphorikum agieren. Anschließend wechseln sich im weiteren Verlauf kürzere Stücke mit der Erzählung ab, ehe ´The Master And The Monkey (Part 2)´ über neun Minuten das Finale bestreitet. ´Stakes At Low Tide´ ist in der Zwischenzeit Folk und Prog Rock. Der Folk wird von Uilleann Pipes und Whistles erzeugt, der Prog tönt nach ARAGON. Den Folk-Einschlag behält ´The Siren’s Kiss´ bei, doch Keri Farish könnte mit diesem, ihrem einzigen Einsatz auf dem Album gesanglich auch jedes Melodic Rock/Hardrock-Album versüßen. In ´Dance Of Umbra´ zeigt sich hingegen die härtere Ausrichtung.
Erstmals erfährt das Werk eine Veröffentlichung auf einer professionellen CD sowie via “Plane Groovy Records” obendrein auf Vinyl. Die Songideen waren dereinst schon für Demo-Aufnahmen spektakulär, obwohl an einen Verkauf nicht gedacht war. Dennoch kamen über die Homepage Anfragen, so dass 2011 zehn selbstgebrannte CDs an interessierte Hörer gingen. 2021 darf nun endlich jeder ´The (Re)Master And The Monkey´, die Geschichte eines, auf dem Kopf eines Affen reitenden, beinlosen Frosches, frisch aufgenommen und in bester Qualität – auf CD oder LP – hören.
(7,5 Punkte)
https://gandalfsfist.bandcamp.com/album/the-re-master-and-the-monkey