GRAVESEND – Methods Of Human Disposal
~ 2021 (20 Buck Spin) – Stil: Grindcore/Black Metal/Death Metal ~
Dieses Album stinkt nach rohem Abwasser! Aber nicht irgendein normales Abwasser, sondern aus New Yorks übelriechendstem Abflusskanal, irgendwo in einer Seitengasse. GRAVESEND entstanden jedenfalls ganz und gar in böser Absicht und die üble Ausströmung an Fäulnis schlängelt sich langsam unter den riesigen Betonmauern und Gehwegen des Big Apple entlang – ein NYC voll von schädlichen Dämpfen, fressenden Ratten, weggeworfenen Nadeln, zerbrochenen Flaschen und wirren Gedanken.
`Methods Of Human Disposal` ist die angemessen groteske Fortsetzung des im vergangenen Frühjahr veröffentlichten Demos `Preparations For Human Disposal` und es arbeitet in gleichem Stil mit einer mörderischen Mixtur aus wildem Black/Death Metal, höllischer Grindcore-Raserei und weiteren sengend-verzerrten Geschwindigkeiten.
Wenn der Sound nicht so eng mit seinen städtischen Wurzeln verbunden wäre, könnte man ihn schon fast als „höhlenartig“ beschreiben und es gibt sogar einige stark nach 80er-Jahre-Horrorfilm klingende Synthesizer-Einsätze, die als Buchstützen fungieren, so als würden sie eine Bühne für das kommende Spektakel bereiten.
Die Vorbereitungen zur menschlichen Entsorgung wurzeln im düsteren Alltag und im Universum der drei New Yorker Krawallmacher ist nichts von Natur aus böse – es ist einfach so wie es ist, in all seiner trostlosen Grimmigkeit. Glänzende Wolkenkratzer neben heruntergekommenen Gassen. Anzugträger neben Junkies. Kinderparks und Rattenlöcher. Ein Moloch ganz von seiner besten wie von seiner schlechtesten Seite.
`Methods Of Human Disposal` ist durch und durch ein akustisches Manifest der städtischen Plage und des Ekels. Fans von NAPALM DEATH, ARCHGOAT oder TEITANBLOOD sollten besser darauf gefasst sein!
(7,5 Punkte)
(VÖ: 19.02.2021)
