MARCH IN ARMS – Pulse Of The Daring
~ 2020 (Independent Release) – Stil: Power Metal ~
`Pulse Of The Daring` ist das zweite Album der Band aus Sioux Falls, South Dakota, die sich 2012 formierte und 2018 ihr gleichnamiges Debüt veröffentlichte. Irgendwo im Zusammenhang mit der Band hatte ich den Begriff „Military Power Metal“ gelesen und war nicht unwesentlich verwirrt. Thematisch geht es bei der Truppe um Krieg, Geschichte und Patriotismus. Thematisch ähnlich aufgestellt wie SABATON. Allerdings sind bei MARCH IN ARMS auch Themen aktuelleren Datums zu finden. Man nehme `An Act Of Valor`, der sich mit dem Einsatz in Mogadischu, Somalia, auseinandersetzt.
Musikalisch ist man ganz klar dem Power Metal Genre zuzuordnen, obwohl hier und da auch einige markante Thrash Metal-Verweise auftauchen. Deutlich wird aber umgehend, dass, trotz einer fetten Gitarrenpower von 3 Gitarren, Melodien eine bestimmende Rolle in den Songs der Band spielen.
Schon im Opener `1914` zeigen sich die ganzen Stärken der Band, die einen perfekten Mix aus galoppierenden Riffs und eingängiger Melodie zelebrieren. Dazu ein starker Gesang von Ryan Knutson, der zwischen rockiger Härte und melodischer Eingängigkeit pendelt. Interessant der kurze Einbau einer Streicherfrequenz. Generell sind die Tracks enorm energisch, teils recht explosiv und wirken wie eine Mischung aus ICED EARTH und FIVE FINGER DEATH PUNCH. `Thunderbolt` ist eher klassisch aufgestellt und hetzt in einem enormen Tempo voran und kann getrost als Power-Thrash-Hymne betitelt werden. Mit dem folgenden `Omaha`, der Titel ist selbsterklärend insofern man etwas geschichtlich bewandert ist, holt man zur Thrash Metal-Attacke aus, in dessen weiteren Verlauf des Songs sich die kompositorischen Stärken der Band offenbaren. Trotz galoppierendem Rhythmus und thrashigen Grundstrukturen muss man nicht auf melodische Momente verzichten. Gerade was die mehrstimmigen Gesangseinlagen angeht. Das albumschließende `Not For Nothing` stellt noch einmal deutlich klar, dass man keine gewöhnlichen Strukturen folgt und neben harten, bangerkompatiblen Songpassagen, auch spannende Songstrukturen aufzubauen weiß. Die Produktion ist leicht modern gehalten, was den kraftvollen Stil der Amis gut in Szene setzt.
Ich muss gestehen, nach ein paar Durchläufen haben die Stücke eine enorm nachhaltige Wirkung, gerade was den Gesang und die mächtige Gitarrenwand angeht. Gesanglich ist das schon verdammt eindrucksvoll und unverwechselbar. Ergo: Starkes zweites Album der Amis, die auch einen kleinen Run an CDs anbieten. Hurry up, denn 10 Dollar sind cheap.
https://marchinarms.bandcamp.com/album/pulse-of-the-daring
(8 Punkte)