RICK MILLER – Unstuck In Time
~ 2020 (Progressive Promotion Records) – Stil: Prog Rock ~
RICK MILLER betont zu seinem jüngsten Werk, dass es sich mitnichten um Musik für den dissonanten Prog Metal-Head, sondern für den Rock-Head handelt. Folglich wird der Prog Metaller abermals keine Freude an ´Unstuck In Time´ finden.
Dahinplätschern mögen die neuesten neun Kompositionen aber dennoch nicht, obwohl sie sich – entsprechend dem Jahr 2020 – anbieten, auf einer einsamen Insel genossen zu werden. Ohne im Besitz einer solchen im Pazifik zu sein, kann auch das heimische Sofa für sentimentale Stunden mit dem Prog Rock von Rick Miller herhalten.
Der kanadische Komponist und Multiinstrumentalist hat sich dabei keinesfalls wieder auf seine New Age-Tage besonnen. Während sein britischer Kollege Robert Reed einst zu Weihnachten mit seinem Bruder MIKE OLDFIELDs ´Tubular Bells´ und JEAN-MICHEL JARREs ´Oxygen´ unter den Gabentisch gelegt bekam, handelte es sich bei Rick Miller zum selben Anlass wahrscheinlich um entsprechende Werke von PINK FLOYD und THE ALAN PARSONS PROJECT. Dass er selber ´Unstuck In Time´ im Zusammenhang mit GENESIS, THE MOODY BLUES und PINK FLOYD sieht, scheint eher unbeachtlich, müssen vielmehr JEAN-MICHEL JARRE und THE ALAN PARSONS PROJECT obendrein erwähnt werden.
Die Verträumtheit, die nicht erst auf einer einsamen Insel zu erfahren ist, zeigt insbesondere ´Fateful Apparitions´, inklusive einer geisterhaften Erzählung zwischendurch. Die Gemächlichkeit im Sinne seiner Musik kann im Opener ´The Plague´ mit sanften Chören und entsprechenden David Gilmour-Saitenklängen begutachtet werden. Der gewisse Flow von RUSH öffnet sich in der kanadischen Musik eines Songs wie ´State Of Emergency´ auch ganz temporär. Die Elektronik bricht dagegen im Instrumental ´Covid Concerto´ hervor sowie zu Beginn von ´In Sync With The System´, das sich in die Welt von ALAN PARSONS begibt. Die Akustikgitarre übernimmt erneut im knappen ´Broken Clocks´ das Kommando, derweil die südländischen Klänge in ´La Cause´ aus RICK MILLER noch längst keinen CARLOS SANTANA machen.
(7 Punkte)
