ELECTRIC HYDRA – Same
~ 2020 (Majestic Mountain/Tee Pee Records) – Stil: Stoner-/Power-/Hard Rock ~
35 Minuten lang schrauben die Schweden einem die Rübe mit ihrem gleichnamigen Debüt ab. Die zwei Damen und drei Herren konnten schon vor einem Jahr mit einer amtlichen 7inch beeindrucken. Was sie aber hier liefern ist massiv. Und wenn ich massiv meine, dann meine ich, dass die Gitarren locker eine Tresorwand zum schmelzen bringen können. Mit verantwortlich dafür ist u.a. AT THE GATES-Riffmeister Jonas Stålhammar, der die Axt gewaltig kreisen lässt.
Ganz festnageln kann man den Fünfer auf ein Genre nicht. Stoner, etwas Doom, etwas Power Mucke und letztendlich diese Bulldozerenergie, die den Sound dominiert. Dazwischen Bestandteile des Heavy Rock oder gar feindosiert Rock`n`Roll. Der Mixer läuft auch Hochtouren. Die Mixtur wirkt wie aus einem Guss: Fett, breit, schlicht voluminös. Und dabei IMMER MASSIV drückend.
Bestandteile von Uptempo THE WELL, TROUBLE, ORANGE GOBLIN und KYUSS fügen sich hier zusammen. Dampfhammersongs! Dazu ein eher eindimensionaler Gesang, der den Stücken etwas die Rohheit nimmt und eine dezent melodische Komponente einbringt. Eine Nummer wie `It Comes Alive` bläst einen förmlich vom Hocker. Die Riffwand und der Takt wirken wie ein mörderischer Schmerz, wenn man sich mit dem Hammer auf den Daumen haut!
Dagegen gibt es mit `Iron Lung` eine energische Doomnummer, die allerdings nicht von Sanne Karlsson gesungen wird. Hier grüßen BLACK MOTH und Company.
`The Betrayal“ eröffnet die zweite Seite des Albums (hier wird die Vinyl-Version besprochen) und zieht das Tempo wieder gewaltig an. Voller Energie liefert man eine gewaltige Nummer. Klasse Rhythmus. Mit `End Of Days` gehen sie sogar ins schnelle Rock`n`Rollige und hauen eine megafette Nummer raus. Das Ding bohrt sich gnadenlos in Gehör. Fuckin`great! Nebenbei noch anzumerken: keine Scheiß-Ballade auf dem Album und der Sound ist alles andere als Retro!
´Electric Hydra` ist ein echter Bastard von Album und rockt einen in Grund und Boden. Die Taktung der Songs killt die Nackenmuskulatur. Hammer-Debüt!
(8,5 Punkte)