STEELFORCE – Make Way
~ 2020 (No Dust Records) – Stil: Hard Rock/Heavy Metal ~
STEELFORCE Geschichte begann 1982 und endete schon wieder 1988. In der Zeit dazwischen veröffentlichten sie zwei Demos, spielte mit DEF LEPPARD, HELLOISE, EXCISES und anderen in den Niederlanden und gehörte zu den großen Hoffnungsträgern des Landes. 1988 nahmen die Holländer ihr Debüt auf und lösten sich auf bevor dieses Album veröffentlicht wurde.
2020 wird dieses Album nun endlich veröffentlicht und kommt hoffentlich zu späten Ehren, denn was das Quintett damals eingespielt hatte, ist ein hochwertiges, klassisches Album an der Schnittstelle vom Hard Rock zum Heavy Metal. Stilistisch darf man die Band sicher zwischen BODINE, HELLOISE, HIGHWAY CHILE frühen EUROPE oder VANDENBERG platzieren oder diese Bands als Einflüsse nennen. Hohe Melodiedichte, saubere Gitarrenarbeit, ausdrucksstarker Gesang – all die Attribute, die man von den international erfolgreichen holländischen Bands kennt. STEELFORCE klingen teilweise amerikanisch und doch hört man auch diesen holländischen Touch heraus.
Die treibenden, mehr nach vorne gehenden Tracks sind die Highlights des Albums. Und selbst diese straighten Stücke sind mit eingängigen Melodien und hervorragenden Refrains und mehrstimmigen Gesang ausgestattet. Hier und da finden sich fein eingearbeitete Keyboardeinlagen, die den Sound schön aufwerten. Tracks wie `Then Came Rock`n`Roll`, eine Hitnummer wie `Waiting For The Night`, der beeindruckende Opener `Queen Of Dreams` oder die Übernummer `I`m Coming Back` sowie das flotte `Can`t You See` überzeugen von der ersten Sekunde an. Die weniger straighten Nummer sind teils sehr bluesorientiert ausgefallen und haben doch gefälliges Potential. Allen voran `Valerie`. Der Gesang von Marcel Geven ist ausdrucksstark und hat eine unüberhörbar eigene Note. Die Songs sind top ausgearbeitet und hätten damals sicher viel Aufmerksamkeit erhalten. Aber später Ruhm ist besser als kein Ruhm.
`Make Way` ist ein Vinyl-Release (100 in Schwarz, 200 in Silber), dem eine CD beiliegt, die neben dem Album noch Demo-Bonustracks enthält. Diese Stücke klingen leicht ungeschliffener und haben hier schon enormes Potential. Das ganze Material wurde von den Originalbändern re-mastered. Dazu gibt es ein 12-seitiges Booklet in LP-Format. Ein liebevoll aufgemachter Release der STEELFORCE nachträglich alle Ehre machen sollte.
(8 Punkte)