SKELETONS – If The Cat Come Back
~ 2020 (Shinkoyo) – Stil: Art-Experimental-Avantgarde-Pop ~
Okay, SKELETONS ist wieder aktiv, Matthew Mehlan kehrt zurück, aber nicht unter dem Markennamen SKELETON$ oder SKELETONS AND THE GIRL-FACED BOYS oder SKELETONS AND THE KINGS OF ALL CITIES.
Der Musiker und Regisseur Matt Mehlan ist mehr als ein Brand-Generierer ein Großmeister der Avantgarde und der Experimental Music. Acht Werke seit 2001 artikulieren diese Sprache deutlich.
´If The Cat Come Back´, der Titelsong, ist bedrohlich, prickelnd in der Rhythmik, gleichwohl weder wie ploppendes Popcorn noch wie kochende Eier im Topf aufschlagend, dunkel in der Erzählung und einfach herrlich. Weniger New York City-Großstadt-Big-Bang als in den vergangen Jahren, sagt zumindest Matt Mehlan, sondern musikalisch im amerikanischen Mittelwesten, bei seinen Ursprüngen zündelnd.
Weitaus größeres Ohrenkino ist ´THE EDGE´ als nochmalige Steigerung, leicht aus der Jazz-Ecke herübertänzelnd und ANIMAL COLLECTIVE und Thom Yorke auf einer Bühne platzierend. Dem steht ´The Natural´ in fast nichts nach. Mehlan wählt die Direktheit von ´People´ (2010) und den Jähzorn von ´Money´ (2008). Dagegen lebt sich ´Four D Batteries´ auf acht Minuten weitaus mehr auf dem Schlachtfeld der Improvisation aus.
Da kommt das traditionelle und kleine ´Lonesome Valley´ geradewegs zur rechten Zeit, um dezent folky aufzumuntern, denn die manische Instrumental-Schlacht nimmt in ´World Famous´ sogleich wieder ihre Sogwirkung auf, zunächst gar schnüffelnd auf der Spur von RADIOHEAD. ´The Bus’ (2012) ´Lucas´ (2007) im Ohr. Sodann wird es irgendwie in dieser avantgardistischen Anordnung von ´Invest In Who Is Like God?´ zehn Minuten lang etwas spacig. Was für ein Spaß, ´We’re Having Fun´, wenn sich der Stärkere durchsetzt, ´Will Power Wins´? Not.
“What would you do, if you knew what was good for you?” SKELETONS hören. Vor allem die brillante A-Seite der LP. Okay. Kreisch.
(8,5 Punkte)