IGNITOR – The Golden Age Of Black Magick
~ 2020 (Metal On Metal Records) – Stil: Heavy Metal ~
Jason McMaster vorzustellen wäre hier ein Frevel. Die ex-WATCHTOWER Sirene kennt wohl jeder in der Szene. Dass der Herr auch enorm umtriebig ist, sollte ebenfalls bekannt sein. Und eine seiner Baustellen nennt sich IGNITOR. Die Texaner sind ebenfalls keine Unbekannten mehr in der Metalszene und lieferten vor drei Jahren mit `Haunted By Rock`n`Roll` ein ziemlich geiles Album ab. Und auf diesem Niveau baut man das neue Album auf. Dass IGNITOR (u.a. mit Stuart „Batlord“ Laurence, AGONY COLUMN) keine typische US Metal-Band sind, oder sich konkret an US Metal-Vorgaben halten, war schon deutlich auf den beiden Vorgängern zu hören, die bisher als bandeigene Referenzwerke gelten dürfen.
Wenn ich für den Vorgänger Truppen wie RAVEN und ABATTOIR als Referenz erwähnte, sind letztgenannte auf `The Golden Age Of Black Magick` dieses Mal weniger präsent. Die Hektik von RAVEN wurde allerdings beibehalten und auch die NWoBHM-Einflüsse sind nicht zu überhören. Diese mischt man mit seinen US Metal-Roots und herauskommt der eigenwillige Stil von IGNITOR, der abgerundet wird von McMasters polarisierendem Gesang. Zudem haben sie ein weiteres Mal auf einen vollkommen old schooligen Sound geachtet, der perfekt dieses eigenwillige Soundgebräu repräsentiert.
Schade ist eigentlich nur, dass sie keine wirklich schnelle, krachende Nummern liefern, sondern sich deutlich im Mid-Tempo-Sektor bewegen. Zwar gibt es mit `Hell Shall Be Your Home` eine flotte Nummer, die allerdings ein Einzelfall auf dem Album bleibt. Schöner Banger, keine Frage. Einen schönen Gassenhauer haben sie mit `Tonight We Ride` in der Hinterhand, der in der zweiten Hälfte auch deutlich an Tempo zulegt. `Steel, Flesh, Blood` suhlt sich auch im oberen Tempogenre und wirkt deutlich wütender als die anderen Songs. Überhaupt Wut und Aggression, die war durch die räudige Spielweise á la ABATTOIR auf dem Vorgänger markant ausgeprägter. `The Golden Age Of Black Magick` wirkt insgesamt aufgeräumter, eingängiger, auf seine Art charmant.
Zwar werden IGNITOR auch mit diesem Album keine neuen Fans generieren und zehntausende Alben verkaufen – leider, aber immerhin haben sie einen Sound, der nicht zu verwechseln ist und das ist in der heutigen Zeit schon ein echtes Ass im Ärmel. Wer die beiden Vorgänger mag, der wird auch mit `The Golden Age Of Black Magick` seinen Spaß haben.
(8 Punkte)