PRIDE OF LIONS – Lion Heart
~ 2020 (Frontiers Music s.r.l.) – Stil: Melodic Rock ~
Zwei Mann, Jim Peterik und Toby Hitchcock, eine Mission: glorreichen Achtzigerjahre Melodic Rock in der Gegenwart bestehen zu lassen. Die sechste Scheibe des PRIDE OF LIONS-Gespanns versucht demzufolge wieder an die Frühwerke der Bandgeschichte aus den Nullerjahren anzuknüpfen, denn diese waren weniger theatralisch als die letzten Ergüsse dieses Traum-Duos, bestehend aus dem einst jungen, außergewöhnlichen Gesangstalent und der mittlerweile 70-jährigen Rock-Legende; der eine mit einer einzigartigen Stimme, der andere mit einer Handvoll Welthits in der Rückhand.
Das Werk öffnet sich kraftvoll mit dem künftigen Bandklassiker ´Lion Heart´, der nicht nur die perfekte Mischung aus Gitarre und Keyboards als Maßstab für die folgenden Kompositionen setzt, sondern gleichsam dieses Fitzelchen dramatisch-pompöse Magie von MEAT LOAF mit dem Melodic Rock-SURVIVOR´scher Prägung á la Jim Peterik kombiniert. Klassische Keyboards und Gitarren-Power in der Tradition von SURVIVOR bietet ´We Play For Free´ und noch mehr 80s-Spirit ´Flagship´ sowie ´Carry Me Back´, der nächste Classic-Aspirant. Zu diesen zählt obendrein ´Rock & Roll Boomtown´ im Achtzigerjahre-Traumtown-Ton von Hollywood. Die pompös-theatralische Groß-Ballade ´Unfinished Heart´ ist ebenso als weiteres Highlight von Belang.
Zu nah am Original, in den ersten Sekunden haargenau entlang der Keyboards von FOREIGNERs ´Waiting For A Girl Like You´, wandelt jedoch ´Sleeping With A Memory´ und das Intro von ´Give It Away´ tatsächlich einen Tick gemächlicher als das von BON JOVIs ´Wild In The Streets´. Schlicht starke PRIDE OF LIONS-Kost offeriert ´Heart Of The Warrior´. ´Good Thing Gone´ überrascht hingegen mit seiner Gesangsdarbietung und ´You’re Not A Prisoner´ mit einer Hardrock-Attitüde der frühen Genre-Tage, einst etwa bei FOREIGNER zu hören. Die flotte Ballade ´Now´ schließt letztlich die Tür zu einem fantastischen Werk ab.
´Lion Heart´ ist ein meisterliches, wahrhaftig mit einer reichen Zahl an Hits gesegnetes Feuerwerk. Jim Peterik und Toby Hitchcock legen Mal für Mal die Messlatte für die Konkurrenz äußerst hoch und in der Regel gar unerreichbar an.
(9 Punkte)
