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GRIT – Grit

~ 1972/2020 (Sommor Records/Guerssen Records) – Stil: Psychedelic Hardrock ~


Gitarrist Frank Martinez gründete 1970 zusammen mit Michael Parker die Formation GRIT. Da sie aber keinerlei willige Mitstreiter fanden, gingen sie schnell wieder getrennte Wege. Im Anschluss an eine Reggae-Band schloss sich Martinez THE PANIC an und spielte alsbald bei MERLYN vor, in der auch Bassist Paul Christodoulou musizierte. Aber auch hier schien ihm kein richtiges Vorankommen möglich. Folglich verließen Martinez und Christodoulou gemeinsam das Projekt und überredeten Pauls Kumpel, Schlagzeuger Tom Kelly, zu einem neuerlichen Gruppenverbund.

Erst als sie Sänger Jeff Ball aufgespürt hatten, entschieden sie sich, den eingetragenen Namen GRIT anzunehmen. Es folgten einige kleine Auftritte, ehe sie im Winter 1972/73, direkt an Heiligabend, in den “SWM Studios” in London ein Demo aufnahmen. Zwei einseitig bespielte Vinyl-Scheiben mit vier Songs wurden für Promotion-Zwecke gepresst. Etwas drucklos im Bass-Sound, jedoch nicht auf dem Original-Tonband, versuchten sie erfolglos Produzenten und Agenten für ihr Anliegen zu begeistern.

 

 

Schließlich erhielten sie von einem griechischen Produzenten das Angebot, in Hellas aufzutreten. Von Mai bis Juli blieben sie in Griechenland. Obwohl jener Manager völlig unerfahren war, konnten sie u. a. Open Air-Gigs an der Universität spielen und traten insgesamt viermal im Fernsehen auf. Aufgrund familiärer Probleme musste Frank jedoch vorzeitig nach England zurückfahren. Die anderen kamen in ihrem alten Red Transit zwei Wochen später nach. Das Abenteuer GRIT fand seinen Schlusspunkt. Ende Juli 1973 lösten sie sich auf.

“Sommer/Guerssen Records” machen bald 50 Jahre später das Unmögliche wahr. Die vier Lieder der Aufnahmen werden erstmals digital und auf Vinyl veröffentlicht. Die LP enthält zwei weitere Rehearsal-Aufnahmen aus dem “Angel Pub” in London, im Dezember 1972 mitgeschnitten, die digitale Ausgabe gar drei.

 

 

 

 

Die vier Songs bewegen sich im Dunste des Hardrock mit psychedelischer Note. Das markige ´Mineshaft´ zeigt sich auch in diesen kraftvollen, den Hardrock kultivierenden Jahren, ebenso wie das epische, achtminütige ´The Child And The Drifter´. Die beiden anderen Songs, ´What Do You See In My Eyes´ und ´I Wish I Was´, werden über neun Minuten lang in einem Rutsch durchgespielt. ´What Do You See In My Eyes´ trägt leibhaftig noch die Sechzigerjahre in sich, im Sinne von mehrstimmigem Folk-Rock.

Weit wilder waren GRIT auf der Bühne, wenn sie mit ´1000 Miles´ den ganzen Pub in Wallung brachten. Das Stück ´Across The Windowsill´ der Vorgängerband MERLYN stand dabei auch auf der Setlist, und natürlich das umgehend begeisternde ´What Do You See In My Eyes´ sowie ´I Wish I Was´ und die ´Mineshaft´-Vorläufer-Version unter dem Titel ´Down In The Mine´.

Wer die Hardrock-Gitarre in ihrem Ur-Klang zu Zeiten des Urknalls hören will, wie sie jault und jammert, und dazu von einem unnachgiebigen Schlagzeug angetrieben wird, folgt der winzigen Spur, die GRIT hinterlassen haben.

Für Gold-Nugget-Gräber essentiell.

 

https://guerssenrecords.bandcamp.com/album/grit

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