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WAR ON WOMEN – Wonderful Hell

~ 2020 (Bridge 9) – Stil: (Post) Punk/Hardcore ~


Die feministische Gruppe aus der US-Gangster-Metropole Baltimore kämpft seit 2010 für mehr female awareness in Gesellschaft und vor allem Musikbranche. Sich selbst bezeichnet der geschlechtlich gemischte Fünfer als „Co-ed feminist Hardcore-Punk-Band“. Musikalische Power und eindringliche Message stehen bei WAR ON WOMEN hoch im Kurs. Getrieben vom HC-Punk der zackig-zornigen US-Prägung, prangern sie sexistische, patriarchalische und politische Entgleisungen an – mit Humor, Hirn und reichlich Wut.

Plakativer Feminismus ist 2020 zwar Mainstream und Marke, WAR ON WOMEN können wenigstens von sich behaupten, diese Welle von ganz unten mit angestoßen zu haben. Das Quintett hat ´Wonderful Hell´ im Frühjahr 2020 eingezimmert – zu einem Zeitpunkt, als die Band eigentlich mit BAD RELIGION auf Tour sein sollte, was aber Covid-19 zum Opfer fiel. War ´Capture The Flag´ (2018) schon abwechslungsreich in Sachen Schlagzeug- und Gitarrenarbeit, so steht ´Wonderful Hell´ mitunter noch mehr in der Tradition der melodischen Dischord-Schule. Wir erinnern uns gern: Bands des Labels wie JAWBOX und GRAY MATTER machten Hardcore zum Hinhörer für Akademiker und andere Durchgeistigte. Dennoch: Weiterhin treibt WAR ON WOMEN ihre gesetzte, aber altersgemäße 30+-Wut an, und zwar mit einigen ordentlichen Metal-Riffs im Tank.

Macht schon Spaß, das Ganze: solide Mischung aus viel Aggression und etwas Progression. Klangbehandelt haben Gitarrist Brooks Harlan und Szene-Papst J. Robbins, der ja einst als Klampfer und Sänger die Erfolgsformel für JAWBOX kreierte – und fortan bekannte Alternative-Bands wie THE PROMISE RING und JETS TO BRAZIL produzierte. Mal sehen, was für WAR ON WOMEN noch drinsteckt…

(7 Punkte)

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