FURIES – Fortune`s Gate
~ 2020 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~
Es hat also nicht mit einem lukrativen Deal bei einem großen europäischen Label geklappt. Schade, denn das gemischte Doppel aus Frankreich hat musikalisch doch einiges zu bieten und mit Lynda Basstarde eine Sängerin/Bassistin, die sich zumindest in Untergrundkreisen durch ihren KIT-Auftritt mit SORTILEGE (als gesangliche Unterstützung) doch schon mit ihrer gewaltigen Stimme empfehlen konnte.
Was einst als All-Girl-Coverband begann, hat sich nun, wie schon erwähnt, in ein gemischtes Doppel gewandelt, das nun Eigenkompositionen liefert. Zeitloser Heavy Metal mit leichtem Hang zu nostalgischen Einflüssen, ohne dabei allerdings in einen überbordenden Anachronismus zu verfallen. Das „zeitlose“ hat hier definitiv die Oberhand.
Stilistisch ist man etwas breiter ausgestellt, wobei die speedigen Stücke an der Mehrzahl sind. Und das ist gut so, denn das ist die wahre Stärke der Band, die mit tollen, feurigen Gitarren und eben diesem gewaltigen, dominanten Gesang von Lynda die nahezu perfekte Mischung liefert. Die zwei Tracks (´Unleash The Furies´, ´Prince Of The Middle East´) des zuvor veröffentlichten Demos finden sich ebenfalls auf dem Album wieder. Der zehn Tracker ist sauber und knallig produziert und kann mit internationalen Produktionen locker mithalten.
Überragend sind schnelle Nummern wie `Delusions Of Daylight`, `The Fortune`s Gate` oder `Never Say Die`, welches sogar mit einer leichten Thrash-Note glänzen kann. Andere Tracks wie das drückende `Antidote` begeistern mit einem klassischen Rhythmus und einer superstarken Gitarrenpower. Grandios auch das galoppierende `Fire In The Sky`- eine perfekte, klassische Metal Nummer mit ganz großem Bangerpotential. Das zähe, fast schon doomig beginnende `Superstition` wächst mit jedem Durchgang. Schön verziert mit einem exzellenten Gitarrenfeuerwerk. Und auch hier: der Gesang! Hammer. Die Dame hat Power und Charisma in ihrer Stimme, die das Album perfekt abrunden.
`Fortune`s Gate` ist ein starkes Debüt, das sich ganz klar an klassischen Strukturen orientiert, aber durch die Spielweise up-to-date präsentiert. Alles wirkt homogen, zielgenau und vor allem auch perfekt umgesetzt. Kein Tralala, keine Keyboards. Gitarren dominieren dieses Album und somit empfiehlt man sich ohne Wenn und Aber.
(fette 8 Punkte)