BERNARD & PÖRSTI – La Tierra
~ 2020 (Seacrest Oy/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock ~
Der Geist des SAMURAI OF PROG schwebt allzeit durch das Jahr 2020, auch wenn er sich bislang selbst nicht unter seinem Namen zeigt. Unglaublicher Weise präsentieren zwei SAMURAIs – Bassist Marco Bernard und Schlagzeuger Kimmo Pörsti – derzeit bereits das zweite Werk in diesem Jahr. Beim neuerlichen Anlauf jedoch nicht unter MARCO BERNARD & KIMMO PÖRSTI: THE SAMURAI OF PROG, sondern um die Verwirrung zu perfektionieren schlicht als BERNARD & PÖRSTI.
Nachdem die Heerscharen also erst MARCO BERNARD & KIMMO PÖRSTI: THE SAMURAI OF PROGs ´Gulliver´ verdaut haben, kredenzt KIMMO PÖRSTI erst sein Solo-Werk ´Wayfarer´, um jetzt nochmals im Verbund mit Marco Bernard und dem Epos ´La Tierra´ nachzulegen. Dennoch bleibt fast alles beim Alten. Marco Bernard (Rickenbacker & Shuker Bass) und Kimmo Pörsti (Drums & Percussions) haben wie bei SAMURAI OF PROG allerlei Musiker eingeladen, von denen die Keyboarder bzw. Pianisten auch noch gleich die Kompositionen mitbringen. Neu ist hingegen, dass auf dem gesamten Werk Spanisch gesungen wird und somit ´La Tierra´ einen extraordinären Sonderstatus in der Diskografie des SAMURAI und seiner Ableger verleiht.
Der Spanier Eduardo G. Salueña zeichnet sich daher für die achtminütige Eröffnung ´Vuelo Segrado´ verantwortlich, die sanft orchestriert gleichfalls vom Gesang von Ariane Valdivié (TUBULAR TRIBUTE) lebt. Das von Alessandro Di Benedetti (MAD CRAYON) komponierte ´El Error´ besingt sie ebenfalls wie ´Voz de Estrella que Muere´ von Keyboarder Oliviero Lacagnina (LATTE E MIELE). Erst bei ´Ansia de Soñar´ wird sie von Sänger Marcelo Ezcurra (JINETES NEGROS, ATLANTIS) abgelöst.
Selbst der jüngere Bruder von Steve Hackett, John Hackett, gehört zu den Gaststars auf ´La Tierra´, so wie Original-SAMURAI Steve Unruh und Marek Arnold (SSTTGD, CYRIL). Das träumerische und sentimental-kraftvolle Werk wird dennoch erst mit dem finalen, dreißigminütigen Titelsong auf eine höhere Ebene geführt. Der emotionale und gefühlvolle Gesang von Jaime Scalpello (SETI) und wunderbare Chorgesang im Verbund mit Gitarrist Rodrigo Godoy (ENTRANCE) beschert innerhalb der edlen sinfonischen Klänge die richtig großen Momente. Ganz Exquisit.
(8 Punkte)
