THE DEVIL’S STAIRCASE – The Devil’s Staircase
~ 2020 (Independent/Just For Kicks) – Stil: Fractalprog ~
Fraktale Geometrie? Chaos? Nichtlineare Physik? Fractalprog ist die Antwort, gegeben von der US Amerikanisch-Mexikanisch-Schwedischen Supergroup THE DEVIL’S STAIRCASE. Dahinter verbirgt sich Aaron Geller, Professor für Chemie an der Virginia Tech (Gitarre, MIGHT COULD, FUNK ARK), Luis Nasser, Professor für Physik am Columbia College Chicago (Bass, SONUS UMBRA, MIGHT COULD, LUZ DE RIADA), Tim McCaskey, ebenfalls Professor der Physik in Chicago (Akustikgitarre, SONUS UMBRA), Ramsés Luna (Saxofon, Electronics, LUZ DE RIADA, CABEZAS DE CERA, TOME), Mattias Olsson (Drums, Percussion, Mellotron, ANGLAGARD, NECROMONKEY) sowie Sound Designer Edgar Arrellín Rosas.
Wenn Mathematik zu Musik wird, weil die Geometrie nicht der Geometrie der Natur entspricht, springt THE DEVIL’S STAIRCASE ein. Die Musik ist klangvoll und raumfüllend (´Gravitation (Parts 1 & 2)´). Jeder Song skizziert anfangs einen Planeten. Unternimmt Merkur 122 Reisen um die Sonne, derweil Saturn nur einmal diese Reise antritt, sind 122 Takte vorgegeben. THE DEVIL’S STAIRCASE reden von 11/8 und 13/8 (´Rule 34´), schwanken zwischen 4/4- und 8/4- sowie 6/4-Takt (´Room 101´). Eine schwere Rhythmus-Abteilung, metallische Riffs, die ihren Bruder der Akustikgitarre nicht übertönen, und Platz für Saxofon sowie Mellotron lassen. Sie spielen eine Komposition nach der “Thue-Morse-Sequenz” (bzw. “Prouhet-Thue-Morse-Sequenz”), einem Morsecode aus Punkten und Strichen (´Morse ..–..´), und bilden den letzten Song nach dem Cantor-Set ab, benannt nach dem Mathematiker Georg Cantor (´Cantor’s Dust´). Da dieser an Depressionen litt natürlich in Moll. Chaos? Mitnichten. THE DEVIL’S STAIRCASE spielen modernen, instrumentalen Prog Rock mit einem Hauch von Jazz. Alles theoretisch geplant, aber menschlich gespielt. Höchst spannend.
(8 Punkte)
https://thedevilsstaircase.bandcamp.com/album/the-devils-staircase