ACE FREHLEY – Origins Vol. 2
~ 2020 (eOne / SPV) – Stil: Rock ~
Nice to have. Unbedingt für jedes Mitglied der KISS-ARMY, denn die weltweite Anhängerschaft wird ja nicht so oft mit Produktionen aus dem Umfeld der einstigen Schockrocker verwöhnt. Jedenfalls nicht mit musikalischen. ACE FREHLEY, ehemals Spaceman, legt 2020 sein zweites Solo-Werk mit Coverversionen auf. Nach 2016 und ´Origins Vol. 1´ folgt vier Jahre später ´Origins Vol. 2´.
Etwas origineller als sein Vorgänger brät der “Rock´n`Roll Hall Of Fame”-Gitarrist diesmal nicht gleich drei alte KISS-Klamotten, sondern nur eine – zum Abschluss der Scheibe ´She´ aus dem Jahre 1975 – nochmals auf. Ansonsten stürzt er sich auf elf weitere Fremdkompositionen: “Es sind Stücke, die ich früher in Clubs gespielt habe, als ich ausschließlich andere Künstler coverte. Ich suchte aus meiner Plattensammlung diejenigen heraus, die mich am stärksten beeinflusst haben. Das Ergebnis ist eine runde Sache, die den Fans sicherlich gefallen wird.”
Anklang dürften diese bei den meisten, geringfügig jüngeren Anhängern finden, besitzen sie schließlich alle ziemlich identische Plattensammlungen, weil es sich abermals nicht um Raritäten handelt, sondern um allgemein bekanntes Liedgut. Erneut stürzt sich Ace Frehley auf LED ZEPPELIN (´Good Times Bad Times´), die ROLLING STONES (´Jumpin’ Jack Flash´), JIMI HENDRIX (´Manic Depression´) und THE KINKS (´Lola´). Ohnehin Lieder, die jeder Rockanhänger im Schlaf mitpfeifen kann.
Vor allem ist es für Ace Frehley problematisch, etwa bei einem LED ZEPPELIN-Song, gleichzeitig einen Gitarrengott und einen Sangesgott zu imitieren. Dies funktioniert bei MOUNTAIN (´Never In My Life´), in der Reproduktion musikalisch gar nicht so weit vom Zeppelin entfernt, weitaus besser. Ace Frehley sucht sich selbstredend Kompositionen aus, bei denen er seine Gitarre ausgiebig kreisen lassen kann. Sogar DEEP PURPLE funktioniert in diesem Kontext (´Space Truckin’´).
Zu HUMBLE PIE (´30 Days In The Hole´) darf Robin Zander (CHEAP TRICK) an das Mikrofon, zu THE ROLLING STONES (´Jumpin’ Jack Flash´) gar Lita Ford. Und zu den THE BEATLES (´I’m Down´) sowie ERIC CLAPTON (´Politician´) gesellt sich John 5 an die Sechssaiten sowie Bruce Kulick zu JIMI HENDRIX (´Manic Depression´).
Nimm dies, KISS-Jünger.
Pic: Jay Gilbert