HEXX – Entangled In Sin
~ 2020 (High Roller/Soulfood) – Stil: US Metal ~
“Ding Dong die Hex ist tot, die Hex ist tot…”, hieß es seinerzeit im Film “Die Nackte Kanone 2 1/2”.
Alles Quatsch, die Bay Area-Power Metaller von HEXX sind längst wieder von den Toten auferstanden und haben vor drei Jahren mit `Wrath Of The Reaper´ ihr Comeback-Album veröffentlicht und dabei nicht nur einen starken Eindruck hinterlassen, sondern sich wieder ihrer Wurzeln besonnen. Soll heißen, dass sich das Quintett nach seinen eher dürftigen Thrash-Ausflügen wieder an ihre hervorragenden ersten beiden Alben `No Escape´ und `Under The Spell´ angenähert hat. Nun gilt es mit dem neuen Werk `Entangled In Sin´ diesen guten Eindruck zu bestätigen, daran anzuknüpfen und weiter zu untermauern.
Der treibende Opener `Watching Me Burn´ marschiert schon einmal in die richtige Richtung und besticht mit den typischen HEXX-Trademarks, wie messerscharfe Gitarrensalven und einem hymnenhaften Refrain. Starker Einstieg! Und ab dem zweiten Song und Titeltrack `Entangled In Sin´ wird das Tempo dann deutlich verschärft, was sich bis zum siebenten Stück `Strive The Grave´ auch nicht mehr ändert. Dieser fette Stampfer ist zwar ganz ordentlich geworden, kann aber nicht gegen die schnelleren Kompositionen anstinken. Glücklicherweise geht es dann mit dem nächsten Titel `Touch Of The Creature´, der einmal mehr zeigt, wo die Stärken der Band liegen, wieder auf die Überholspur. Gemäßigter und weniger flott geben sich HEXX dann erneut auf den letzten beiden Stücken des Albums, die zwar durchaus auch zu gefallen wissen, aber in kompositorischer Hinsicht etwas eintönig klingen. Als zusätzliches Schmankerl obendrauf liefern die Power-Metaller mit `Night Of Pain´ und `Terror´ noch zwei fette Neueinspielungen vom Debütalbum `No Escape´ ab. Alles in allem eine runde Angelegenheit.
Geiles Riffing, tolle Harmonien, melodische Soli und fesselnde Refrains, die sehr schnell ins Ohr gehen. Also eigentlich alles, was man sich von solch einem Album verspricht. `Entangled In Sin´ strotzt nur so vor “Earcatchern”. Allerdings sind die elf neuen Titel sehr ähnlich und gleichförmig ausgefallen, weshalb der viel zitierte “Aha-Effekt” leider etwas auf der Strecke bleibt. Hier dominiert überwiegend schneller US-Power Metal, was natürlich aber auch nicht das Schlechteste ist. Einzig der etwas “komische” CD-Bonustrack `Signal 30 I-5´ fällt hier etwas aus der Reihe. Insgesamt betrachtet aber ein starkes Album! Für alle US-, Power-, Speed- und Heavy Metal-Anhänger durchaus interessant und sehr empfehlenswert. Einmal mehr kann ich mich bei der Bewertung nicht zwischen der 7,5 und 8 entscheiden, weshalb ich erneut den goldenen Mittelweg wähle!
(7,75 Punkte)