WARNING SIGN – Path To Destruction
~ 2020 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~
Nein, dies ist kein April-Scherz, schon gar kein schlechter Witz. Am 1. April veröffentlichten WARNING SIGN ihr zweites Full-Length-Scheibchen ´Path To Destruction´.
Bei WARNING SIGN sticht besonders Sänger Maxim Beaulieu hervor. Seine emotionale Stimme erinnert in seltenen Fällen gar an den jungen Harry “The Tyrant” Conklin. Aber auch das überaus knackig-melodische und mit reichhaltigen Soli gesegnete Gitarrenspiel von ihm und Olivier Perrier-Maurel steht im Mittelpunkt. Für die Power auf Dauer sorgen Bassist Jerome St-Charles und Schlagzeuger Jean-Michel Perrier.
Die Kanadier besitzen bisweilen eine Power, die im Rhythmus bereits thrashige Züge annimmt. Im Opener ´Redemption´ nicht unähnlich hinsichtlich der Ausführungen von METAL CHURCH zu bewundern, die mittlere und hohe Tonlage in der Nähe zu JAG PANZER. Feinheiten zeigen sich im Gitarrenspiel, wenn sich dieses etwa in ´Hand Of Fate´ zum thrashig sturen Beat in Tore Østby-Manier äußert, oder in den Songaufbauten, die gerne den Refrain fesselnd hinauszögern. Schnelles Songmaterial liefert ´Escape´ und heroisches das Highlight ´Children Of The Sun´.
Selbst wenn sie zu ihren Favoriten IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST zählen, so sind sie doch über den Status der direkten Offenbarung dieser frühen Einflüssen hinaus. Bisweilen toben sie sich in teutonischen Ebenen, etwa in ´Hell On Wings´, oder im skandinavischen Power Metal aus. Im richtigen Rhythmus-Gewitter zeigt sich der nächste Album-Fave ´The Eye Of The Storm´ und schleppendes Songmaterial zum Abschluss über acht Minuten lang in ´Heavy Lies The Crown´ mit einem Gastbeitrag von Achraf Loudiy (AETERNAM).
WARNING SIGN wollen nur Heavy Metal sein, dabei sind sie weit mehr als die üblichen Verdächtigen der NWoTHM von sich behaupten können. Sie sind sogar mehr als ein Trostpflaster für den darbenden JAG PANZER- und METAL CHURCH- sowie den enttäuschten VICIOUS RUMORS-Anhänger.
(7,5 Punkte)