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HITTMAN – Destroy All Humans

~ 2020 (No Remorse Records) – Stil: US Metal ~


HITTMAN folgten von Beginn an einem eigenen Duktus. Ihr selbstbetiteltes Debüt anno 1988 bewegte sich zwar im US Metal annähernd zu CRIMSON GLORY und QUEENSRYCHE, besaß dennoch eine gewisse Leichtigkeit und Eigenständigkeit, die sie 1993 mit einer weitaus melodischeren Hardrock-Kante auf dem legendären Zweitling ´Vivas Machina´ ausbauten.

Nach der Tournee 1993/1994, die der Anhängerschaft hierzulande unvergessene Auftritte, etwa am 14. Mai 1993 im Offenbacher Hinterhof, im F63, bescherte, wurde es still um die US-Amerikaner. Live-Auftritte vor gut zwei Jahren waren ein erster Vorbote auf die längst nicht mehr erwartete Rückkehr, die sich 2020 mit ´Destroy All Humans´ in die Geschichtsbücher schreibt.

 

 

Der Opener ´Destroy All Humans´ startet kurz in progressiven Space-Sphären, bietet dann jedoch sogleich die volle Schönheit des HITTMAN´schen Klangkosmos. Von einem düster-orientalischen Riff angetrieben, entwickelt sich eine Power Metal-Hymne, die den Stadion-Metal von TITAN FORCE wiederbelebt und sich irgendwo zwischen RIOT und FIFTH ANGEL zum Verlieben bereit hält. Einer urtypisch gesungenen HITTMAN-Bridge darf daneben sogleich Applaus gespendet werden. Die QUEENSRYCHE-Ader trifft sodann in ´Breathe´ auf die melodische Songwriter-Attitude. Sogar weitaus mehr in der Atmosphäre des künftigen Bandklassikers und live erprobten ´The Ledge´ ganz im Sinne von ´Vivas Machina´. Obendrein lohnt die Offerte des zackigen US Metal mit IRON MAIDEN-Schlagseite in ´Total Amnesia´ zum Headbangen. Der angehende Live-Favorit ´1000 Souls´ lässt hingegen alle Arme und Körperteile in die Höhe schnellen, um sie zur Melodie zu schwenken.

Das klassische Gitarrenspiel von Jim Bacchi und John Inglima sowie das immer noch fantastische Organ von Dirk Kennedy zeigt sich nicht nur im typisch 80s-riffenden ´Code Of Honour´. Ein Song, der wie ´Out In The Cold´ aus der alten Liedschatzkammer stammt und in seiner Entstehung noch vor dem Debüt datiert ist, und im letzteren Fall US Metal mit einem ACCEPT-Eingangsriff kreuzt. Schließlich ist die knappe Dreiviertelstunde neuer und hoher Kompositionskunst fast vorbei und ´Love, The Assassin´ hebt ab, als wollten uns HITTMAN ein zweites ´Mercy´ schenken. Erneut bleiben sich HITTMAN treu und schenken auf fast acht Minuten Power sowie Melodie im glorreichen Einklang aus. Letztlich entfernen sich HITTMAN mit ´Destroy All Humans´ insgesamt nicht noch weiter von ihrem Debüt, im Fortschreiten des mit ´Vivas Machina´ eingeschlagenen Weges, sondern nähern sich diesem vielmehr an.

Das klassischste US Metal-Album des laufenden Jahres trägt den Titel ´Destroy All Humans´. HITTMAN sei Dank.

(9 Punkte)


(VÖ: 25.09.2020)

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