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ROPE SECT – The Great Flood

~ 2020 (Iron Bonehead Records) – Stil: Death Rock ~


Der todessehnsüchtige Rock, die plüschig-romantische Spielart des Death Metal? Brrr, ruhig, mein Lieber, abregen. Kleiner Scherz. ROPE SECT haben mit Death Metal allenfalls ihr Label gemein, unter anderem WORM veröffentlichen dort ihr Geröchel. Aber eben auch ROPE SECT. Und die haben sich seit ihrem 2017er Debüt ´Personae Ingratate´, was schon viele Hörer international fand, weiter nach oben gespielt, waren live unter anderem mit den GRAVE PLEASURES und KING DUDE unterwegs. Große Namen, hinter denen sich ROPE SECT aber nicht verstecken müssen. Das zeigten sie auch, rockten selbstbewusst-lässig die Bühnen. Hipster und Studenten goutierten die Konzerte, Trendmagazine erwähnten die Band. Hat mich gewundert, dass ROPE SECT 2020 dennoch im Underground bleiben, bei ´Iron Bonehead´ veröffentlichen.

Der Tenor der zehn Songs ist wie beim Debüt: gediegen. Mid-Tempo. Zugleich: Positiv relaxt. Es gibt die Ausbrüche mit schneller gespielten Gitarrenakkorden und Bassläufen. Wie bei INTERPOL. Ohnehin, der Sänger erinnert ein um’s andere Mal an Paul Banks. Zudem zitieren ROPE SECT ein wenig aus dem etwas abgegriffenen, aber immer noch effektiven THE CURE-Storybook, auch CHRISTIAN DEATH-Gitarrenläufe flirren vorbei. Alles angenehm stilbewusst in modernerem Sound-Gewand.

Unterm Strich ist das hier kein Nostalgie-Abklatsch, sondern ein ganz gelungener eigener Wurf. Das Trio aus Norddeutschland läuft nie Gefahr zum Klischee zu verkommen – oder im Schatten berühmterer Vorturner ihr Kunststücken machen zu müssen. Ihre Songs haben Stil und Qualität. Ihre Punk-Roots bewahren sie vor zu viel Pop und Patschuli. Übrigens: Der Schlagzeuger scheint mächtig auf Chuck Biskuits zu stehen, was den Songs mitunter einen trocken-harten DANZIG-Stomp verleiht.

Zum Reinschnuppern: ´Rope Of The Just´, ´The Underground Paradise´, ´Issohadores´.

(7,5 Punkte)


(VÖ: 14.08.2020)

 

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