BUTTERFLY – Doorways Of Time
~ 2020 (Independent) – Stil: Proto Metal ~
BUTTERFLY werden beworben als Teil der Next Wave of Australian Heavy Metal NWoAHM. Äääh, ja, also eigentlich nerven so langsam alle diese NW-Wellen. Bei der NWoBHM war das ein treffender Begriff, auch die NWotHM ergibt Sinn ob vieler neuer Bands. Aber dann noch mit NWoAHM, NWoCBM oder NWoTSM herumzuwerfen, wie wäre es noch mit der New Wave of the New Waves? Es reicht dann wohl mal.
Dabei gibt es Wichtigeres. Zum Beispiel die bunten australischen Schmetterlinge von BUTTERFLY. Bei diesem Namen erwartet man wohl leicht im Winde schwebende Klänge. Aber dieser locker-luftige in der Morgensonne tanzende Heavy Metal paßt auch.
Der Vierer aus Melbourne besteht aus dem singenden Drummer Rob Wog, den Gitarristen Philipp T. King und Luke Robertson sowie Tieftöner Phil “Venom” Gresik. Und ´Doorways Of Time´ ist ihr Debüt. Ganz unerfahren scheinen sie aber nicht, im Lebenslauf stehen immerhin HOBBS ANGEL OF DEATH oder ABREMALIN.
BUTTERFLY berufen sich auf feine Einflüsse. Vom eröffnenden Stampfer ´Desert Chase´ bis zum Abschluß mit dem Akustikstück ´The Scorpion´, das kompositorische und das spielerische Niveau lassen nichts zu wünschen übrig. Satzgesänge und Twin-Leads verweisen auf britischen Heavy Metal, ja die New Wave… ´The Night Is In Its Way´ würde als Schwester von BLUE ÖYSTER CULTs `Don’t Fear The Reaper´durchgehen. Oder in den Soundtrack eines Tarantino-Films passen. ´Nobody´ hingegen fühlt sich am wohlsten in der Abendsonne an der Westküste.
Der Weg in die Hölle führt ´The Sin´ über die Straßen der Südstaaten. Und der ´Heavy Metal Highway´ liebäugelt mit JUDAS PRIEST zu ´British Steel´.
Das ist alles mit höchster Leichtigkeit musiziert. Und so tänzelt der Schmetterling von Blüte zu Blüte, sammelt Pollen und Nektar. Daraus dann erschaffen BUTTERFLY neun bunte, locker-luftige, glückselige Proto Metal-Perlen. Wenn ROXXCALIBUR eigene Songs schrieben, so könnten sie wohl ausfallen. Oder so ähnlich.
(8 Schmetterlinge)
