Filetstück des Tages
MYDRA – Mydra (1988)
MYDRA entstanden aus der Hamburger Band CHARON, die neben einer LP noch eine EP Mitte der Achtziger am Start hatten und in der deutschen Szene nicht wirklich Fuß fassen konnten. Personelle Umstrukturierungen und neue Songs forderten von den beiden Hauptakteuren, den Feldhahn Brüdern, eine neue Herangehensweise in Sachen Karriere und so bot man das neue Material verschiedenen Plattenfirmen an. Diese reagierten positiv auf das Material, erzwangen aber eine Änderung des Bandnamens und MYDRA war geboren.
Ihr gleichnamiges Debüt glänzt mit exzellentem, melodischem Hard Rock der klassischen Achtziger-Jahre-Schule. Knallige Gitarren und ziemliche fette Arrangements ergänzen sich prächtig. Die Produktion war auf hohem internationalem Niveau. Das ganz klar auf Kommerzialität ausgelegte Material konnte es locker mit der amerikanischen Konkurrenz in diesem Genre aufnehmen. Aber der Erfolg hielt sich leider in Grenzen, was wohl vor allem daran lag, dass man es hier mit einer deutschen Band zu tun hatte. Es ist anzunehmen, dass außerhalb des deutschsprachigen Raums kaum einer von der Band Kenntnis genommen hat. So ist das Album bei vielen Fans des melodischen Heavy Rock eher ein Geheimtipp.
Interessanterweise kam von der Band 2002 ein weiteres Album heraus, schlicht `II` betitelt, das allerdings komplett unterging und die CD-Version kurioserweise nicht mehr ganz billig ist. Man führt hier den Stil des Debüts fort und kann ebenso überzeugen.
`Mydra` sollte für Genre-Fans ein Pflichtalbum in der Sammlung sein. Die LP ist billig zu bekommen, ebenso wie die Neuauflage plus Bonustrack auf CD von „Yesterrock“.