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ALAIN JOHANNES – Hum

~ 2020 (Ipecac) – Stil: Rock/Alternative/Electronica ~


Während er den Heavy Rock-Heads zweifellos am ehesten als Ex-Gitarrist der QUEENS OF THE STONE AGE bekannt sein dürfte, so reicht Alain Johannes’ Karriere jedoch noch wesentlich weiter zurück und er hat sich im Laufe der Jahre gleich in mehreren Bands und den verschiedensten Stilen versucht, darunter New Wave, Alternative oder eben Desert Rock. Der gebürtige Chilene tourte unter anderem mit seiner damaligen Band ELEVEN gemeinsam mit SOUNDGARDEN während ihrer ´Down On The Upside´-Phase und wirkte zudem auf CHRIS CORNELLs Soloalbum ´Euphoria Morning´ mit. Vor zehn Jahren veröffentlichte er mit Spark sein erstes Soloalbum ebenfalls via „Ipecac“ und ´Hum´ ist sein mittlerweile dritter Streich.

Johannes’ außergewöhnliches Fingerklimpern, seine ausgefeilte Akustik und Elektronik bevölkern auch auf seinem jüngsten Werk sämtliche Songs mit einem angemessenen Sinn für Tiefe und Persönlichkeit, und so eröffnet ´Mermaid‘s Scream´ das Album gleich mit einer wunderschön angeschlagenen, spanisch klingenden Gitarre. Der nachfolgende Titelsong folgt schließlich mit herrlich gezupften Klampfentönen und wehmütigen Vocals, die phasenweise sogar stark an ELLIOT SMITH erinnern, wonach ´Hallowed Bones´ mit einer regelrechten Flut an Sitar-Klängen beginnt, die den Song mit einer betörenden Vintage-Psychedelic umhüllen, während der Gesang Reminiszenzen an Eddie Vedder und die introspektiven Momente PEARL JAMs erweckt.

Es gibt eine Fülle von Klängen, die von Johannes’ spezieller Technik herrühren und er erzeugt stets gerade dadurch eine ungeheure Spannung, indem er mehrere Melodien gleichzeitig geschehen lässt. Als würde man einen Fluss mit einer rauschenden Unterströmung belauschen. Die ineinander verschlungenen Vokalschichten lassen dabei sogar auch hin und wieder DAVID BOWIE aufleben.

Mit dem Song ´Nine´ verlässt Johannes schließlich seine Komfortzone, um mit Downbeat-Electronica zu experimentieren und er erzielt damit sogar einen interessanten Effekt.

Alles in allem ist ´Hum´ eine Reise, die sich auf unprätentiöse Weise selbst trägt, mit einem Hauch von Dunkelheit und Geheimnis.

(7 Punkte)

www.facebook.com/alainjohannesmusic


(VÖ: 31.07.2020)

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