Filetstück des Tages
FAITH NO MORE – The Real Thing (1989)
Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger, stand die Metalszene vor einem Umbruch. Die Einflüsse wurden vielfältiger, die Scouts der Plattenfirmen waren konstant auf der Suche nach was Neuem. Man schob unzählige Genres und Bands ins Rampenlicht der Metalszene, wobei die meisten Etablierungsversuche in der Tonne landeten. Wenigen Bands gelang es, sich in der Metalszene zu etablieren. FAITH NO MORE waren eine davon. Dabei war es auch für sie nicht einfach. Ihr 85er Album `We Care A Lot` hatten 95% der Metalanhänger nicht auf dem Schirm. Mit dem 87er Album `Introduce Yourself` lief es nicht anders. Sie waren nicht Metal genug. Ein paar Jahre später war die Szene weichgekocht und die Truppe aus der Bay Area lieferte eines DER Alben, das die Szene eigentlich revolutionierte: `The Real Thing`!
Was für ein episches Werk. Songs bei denen man damals schon wußte, sie werden den Test der Zeit bestehen und die Band zu Starruhm führen. Mal ehrlich, ich kannte damals niemanden, der an dem Album was schlecht fand. Die Tanzflächen der Metaldiscos explodierten förmlich bei Songs wie `From Out Of Nowhere`, `Epic` oder `The Morning After`. Der Alternative-Crossover-Metal-Mix war eine kommerzielle Atombombe. Dazu lieferte man, ein äußerst cleverer Schachzug, eine pompöse Coverversion des BLACK SABBATHs Klassikers ´War Pigs` um in der Metalszene die Leute abzuholen. Dazu on Top, eines der mächtigsten Instrumentalstücke dieses Planeten: `Woodpecker From Mars`. FAITH NO MORE verkörpern mit diesem Album alles, was für den Beginn der Neunziger im Metalbusiness stand.
Mit dem drei Jahre später veröffentlichten Album `Angel Dust` wurden sie zu kommerziellen Stars und ab da ging es eigentlich bis zur Selbstaufgabe nur noch bergab. Egal, aber mit `The Real Thing` hat man der Musikwelt ein Album hinterlassen, das auch 30 Jahre nach Veröffentlichung nichts von seiner Spannung verloren hat.