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INTER ARMA – Garbers Days Revisited

~ 2020 (Relapse) – Stil: Covers Album ~


INTER ARMA ist zweifellos eine Band, die sich einer einfachen Kategorisierung auf bewusste Weise geradezu völlig entzieht. Post Metal, Black Metal, Sludge, Progressive Metal und Doom wären da nur einige Anhaltspunkte. Ihre bisherigen Alben waren stets eine dynamische Reise mit einer weit angelegten Vision. Wuchtige Experimente durch apokalyptische Soundlandschaften hindurch und obwohl jedes ihrer Werke etliche absolut vernichtende Riffs aufwies, war keines davon derart verstörend und aufwühlend wie ihr letztjähriger Meilenstein ´Sulphur English´.

´Garbers Days Revisited´ ist nun Bestandteil ihrer wohl verdienten schöpferischen Pause und eine Huldigung an ihre großen Vorbilder zugleich. Acht Coverversionen und zwar über jegliche Stile und Genres hinweg und ja, das Richmond-Quintett drückt ihnen dabei den berühmten persönlichen Stempel drauf, unverkennbar eindringlich und eben auf seine ganz spezielle Art.

So bekommt ein monolithischer Industrial-Banger wie etwa MINISTRYs ´Scarecrow´ (vom Album ´Psalm 69´) einen völlig neuen „Fuck You“-Ansatz verpasst. Das Tribal-Drumming und die allgemeine Rohheit des Songs werden durch T.J. Childers’ ausgezeichnete Percussion-Leistung und Andrew Lacours wuchtige Bass-Drones noch um einige Nuancen verstärkt und sorgen somit für eine noch bedrohlichere Variante als die Original-Version von Mr. Jourgensen. In ähnlicher Weise ist ihre Einstellung zu NINE INCH NAILS’ ´March Of The Pigs´ geradezu schonungslos brutal, wenn auch deutlich reduzierter.

Die CRO-MAGS erhalten zudem ein raues Update ihres Klassikers ´Hard Times´ – und zwar ziemlich direkt und zielgerichtet, ebenso wie TOM PETTYs ´Runnin’ Down A Dream´, das besonders schockiert und beeindruckt, weil es dem Original sogar recht nahe kommt, speziell aufgrund des sauberen Gesangs.

Dass INTER ARMA auch den Sound der frühen Heavy Metal-Blütezeit lieben, zeigen sie mit VENOMs Gassenhauer ´In League With Satan´, wobei ihnen der Sweet Spot zwischen eigener Identität und der Nähe am Original besonders gut gelungen ist.

Es ist ein unglaublich weites Feld von Stilen, das die Band hierauf riskiert und beackert. Der wohl am weitesten entfernte Künstler in Bezug auf ihren üblichen Sound ist zweifellos PRINCE und INTER ARMA bedienen sich dabei ganz frech mit einer glitzernden Hommage an dessen Welt-Hit ´Purple Rain´ in einer zermalmenden, wunderschön epischen Version und mit den aufschreienden Gitarren von Trey Dalton und Steven Russell. Eine wunderschöne Sammlung jedenfalls, die vom ersten bis zum letzten Ton einen höllischen Spaß bereitet.

(8 Punkte)

www.facebook.com/INTERARMA


Songlist:
MINISTRY – Scarecrow
NEIL YOUNG – Southern Man
CRO-MAGS – Hard Times
NINE INCH NAILS – March Of The Pigs
HÜSKER DÜ – The Girl Who Lives On Heaven Hill
VENOM – In League With Satan
TOM PETTY – Runnin` Down A Dream
PRINCE – Purple Rain

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