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PAZZO FANFANO DI MUSICA – Pazzo Fanfano Di Musica

~ 1989 (King Record) – Stil: Chamber Rock / Sinfonic Rock ~


Mitnichten, im Falle von PAZZO FANFANO DI MUSICA handelt es sich nicht im Geringsten um eine italienische Progressive Rock-Formation. Obwohl sogar die Songtitel auf Italienisch abgedruckt sind und der Name unweigerlich an die Italiener PREMIATA FORNERIA MARCONI (PFM) denken lässt, sind PAZZO FANFANO DI MUSICA eine japanische Supergroup. Doch wer mit Gruppen wie BI KYO RAN, FAR EAST FAMILY BAND, GERARD, PAGEANT oder WAPPA GAPPA vertraut ist, wird die Formationen, aus denen sich die zehn Musiker von PAZZO FANFANO DI MUSICA zusammensetzen, allemal kennen.

Sängerin Megumi Tokuhisa ist durch ihre Aktivitäten bei TERU’S SYMPHONIA und MAGDALENA bekannt, Motoi Sakuraba (Klavier) durch DEJA-VU. Von OUTER LIMITS stammen Tadashi Sugimoto (Bass, Cello), Nobuyuki Sakurai (Drums), Takashi Aramaki (Gitarre) sowie Tomoki Ueno (Organ, Mellotron, auch MARGE LITCH, DEJA-VU) und Takashi Kawaguchi (Violine). Letzterer spielte auch bei MUGEN, ebenso wie Katsuhiko Hayashi (Organ, Mellotron, Cembalo) und Kazuhiro Miyatake (Flöte, auch MR. SIRIUS). Zudem ist Kyoko Sugimoto am Piano und Cembalo zu hören.

Liebhaber von klassischer Rockmusik im Sinne des Chamber Rock in Medieval-Klängen und auch sinfonischer Musik mit Renaissance- und Barock-Elementen erhalten selbst bei Kenntnis von PFM, BANCO DEL MUTUO SOCCORSO sowie LE ORME mit dem 1989er Werk ´Pazzo Fanfano Di Musica´ ein echtes Leckerli.

 

 

Wunderbare Medieval-Klänge auf der akustischen Gitarre eröffnen das Schauspiel mit dem klitzekleinen ´Preludio´. Die dunklen Streicher lassen hernach in ´Fiori Per Algernon´ den Chamber-Rock aufgehen, derweil das Klavier immer wieder für Auflockerungen sorgt. Megumi Tokuhisa singt emotionsreich japanisch, aber zum vermeintlichen Höhepunkt englisch (“I saw you, riding on the wind, I saw you, fading in the mist”). Über acht Minuten wird der Musik-Connaisseur durch ein Wechselbad der Stimmungen getrieben.

Die Akustikgitarre von Takashi Aramaki und die Flöte von Kazuhiro Miyatake bestimmen das dreiminütige Instrumental ´Sospiri Del Fiore´. Die Streicher und das Mellotron bereiten den Teppich für das klassische ´ La Dolce Follia´, das Megumi Tokuhisa in Italienisch singt. Die Stimmung bleibt mit Cembalo und Geigen in ´Agilmente´ erhalten. Das knappe ´Intermezzo I´ lässt hingegen die südländische Gitarre erklingen.

Japanisch gesungen tönt ´Affettuoso´ wiederum von anderer Natur, getragen von ruhigen Cembalo-Klängen. Flotter wird dagegen das Klavier betonte Stück ´Fragoroso´ im Prog-Jazz-Stil vorgetragen. Nach der Fortsetzung ´Intermezzo II´ folgt das von Streichern und dem Klavier bestimmte ´Onde´. Und schließlich singt Megumi Tokuhisa noch das epische ´Anniversario´ auf Japanisch, erst von klassischer Gitarre und Streichern begleitet, schließt sich die ganze Formation zum Finale an.

 

 

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