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ELECTRIC MOB – Discharge

~ 2020 (Frontiers Records) – Stil: Hard Rock ~


So ganz ohne Infos, das erste Hören, man liest den Albumtitel ´Discharge´, da wäre irgendwie härterer Stoff zu erwarten gewesen, der hier von einer Band namens ELECTRIC MOB kredenzt wird. Dann schlägt der Opener ´Devil You Know´ einen komplett anderen als den erwarteten Weg ein. In diesem Falle führt der Weg, auf den Spuren von LED ZEPPELIN und CINDERELLA in den Hard Rock-Himmel. Leicht bluesig, und fett rockend, verlockend…

´King’s Ale´ mischt ein Banjo und ein paar funkige Rhythmen in den Hard Rock. Ähhh, Funk-Grooves im Hard Rock? War da mal was? Hier folgt jemand Bostons Finest, EXTREME, die mit zwei Alben die 90er mitgeprägt haben. Ich sage nur ´Pornografitti´.

Dabei ist der elektrische Mob kein Plagiat. Sänger Renan Zonta hat ein ziemlich anderes Timbre als Gary Cherone, liegt stimmlich eher zwischen Steve Lee (R.I.P.) und Ronny Romero. Ben Hur Auwarter an der Gitarre spielt weit songdienlicher und weniger den Virtuosen heraushängen lassend als Nuno Bettencourt. Die Band aus dem brasilianischen Curitiba, gegründet erst vor vier Jahren, wird ergänzt von Bassist Yuri Elero und André Leister am Schlagwerk.

Und so groovt und rockt es an allen Ecken und Enden. ´Got Me Runnin’´ wartet mit (zu wenigen) Chören auf, die direkt JOE COCKERs ´With A Little Help From My Friends´ in Woodstock entstammen können. Weitere Highlights folgen, etwa ´Your Ghost´, mit Akustikgitarre und Pfeifen, bringt es ruhige Töne bei. Dabei ist es weit entfernt von den Musicalmomenten bei EXTREME oder ´Wind Of Change´.

´Gipsy Touch´ mit Hip Hop-Elementen, ´123 Burn´ mit zirzensischer Theatralik, immer bleibt es bunt. Und ´Upside Down´ bringt den Punk Pop der 90er Jahre mit.  In ´Higher Than Your Heels´ gibt es dann auch den ersehnten Bläsereinsatz, hier schaffen sie gar eine ähnlich laszive Stimmung wie AEROSMITH zu Zeiten von ´Pump´.

Haben sich die Jungs den Radioslogan vom Besten der 70er bis heute zu Herzen genommen? Wenn ja, ist es gelungen. Und so findet sich ein weiteres starkes Release in einem sehr guten Jahrgang. ELECTRIC MOB haben sich an ihren Vorbildern orientiert, ohne dabei wie ein Epigone zu wirken. Da haben „Frontiers“ tatsächlich in kleines Juwel gefunden.

(7,5 Punkte)

https://www.electricmob.com.br/

https://www.facebook.com/electricmob/

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