CAULDRON BLACK RAM – Slaver
~ 2020 (20 Buck Spin) – Stil: Blackened Death Metal ~
Das australische Extrem-Metal-Trio CAULDRON BLACK RAM wurde bereits 1996 gegründet, hat es bislang lediglich auf eine Handvoll nebelumwobener Live-Auftritte gebracht und schaffte es im gesamten Zeitraum gerade mal auf ganze vier Alben. ´Slaver´ folgt nun sechs Jahre nach seinem Vorgänger ´Stalagmire´, einem Album, das noch einen starken Thrash-Einfluss aufwies und somit eine völlig andere Richtung andeutete.
Dennoch besitzen alle Veröffentlichungen der in Adelaine beheimateten Band eine sie einende Gemeinsamkeit – nämlich einen Sound reich an dunklen und grobkörnigen Tönen, ausgekratzten und rasanten Riffs sowie textlich geradezu besessenen Ausschweifungen rund um die Themen Piraterie und Barbarei. ´Slaver´ knurrt nun wieder deutlich langsamer, lässt noch dunkleres Wasser aufschäumen und ruft Bilder eines aufgewühlten Ozeans hervor, der mit seinen massiven Wellen unheilvoll umhertobt.
´Graves Awaiting Corpses´ etwa ist voll von dieser trüben Atmosphäre und zeigt die ganze Kraft, die hinter den zurückhaltenden Momenten lauern kann – gleich einer brütenden Intensität von Schatten, in denen der Schrecken lauert. Weitere Zwietracht und Dissonanz entstehen hingegen bereits in den Eröffnungsmomenten von ´Flame´, einer langsam brennenden Glut aus Hass und Zorn, die durch statische und entfernte Schreie langsam emporsteigt. Neben dem überwältigenden Schallangriff, den CAULDRON BLACK RAM nahezu auf dem gesamten Album abliefern, kommt noch hinzu, dass gleich alle drei Mitglieder zum Gesang beisteuern und eine somit deutlich breitere Palette an Grunts sowie Tonhöhen entsteht.
Das besonders tief im old-schooligen Todesmetall grabende ´Whore To War´ stützt sich vor allem auf ausgeprägtere Riffs und eine kreisförmige Songstruktur, die dem Song eine ungeheure Intensität verleihen und ihn aufgrund seiner bissigen Schärfe aus dem ansonsten trüben Teer hervorstechen lassen. Die leicht amateurhaft klingende Produktion lenkt die Aufmerksamkeit von den gut durchdachten Strukturen und Komposition leider ein wenig ab und so rücken dann Stücke wie eben ´Whore To War´ doch klar in den Vordergrund.
Jeder der neun Songs hat seine speziellen Haken, egal wie einfach oder komplex und sie helfen dabei ganz vortrefflich, die dunklen und stürmischen Produktionswerte zu durchbrechen, die die Atmosphäre zwar schwärzen sollen, aber niemals die Klänge der Instrumente komplett verdecken.
´Slaver´ ist prall gefüllt an scharfkantigen Twists & Turns, unerwarteten Ideen sowie exotischen Texturen und Tempovarianten – ein grimmiges, ausgereiftes Etwas, das durchaus zu überzeugen weiß.
(7,5 Punkte)