FUGHU – The Lost Connection
~ 2020 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Metal ~
Wenn die Bombe hochgeht, in der Musik von FUGHU, gebastelt von dem 1998 gegründeten Quintett, über einen Psychopathen, über Außerirdische, über Schauspieler mit Maske, über einseitiges Liebesverfallen und über Schlägertypen, dann sind wir mittendrin im Geschehen von ´Lost Connection´, dem Beginn eines neuen Bandzeitalters. Denn nach drei vorhergehenden Veröffentlichungen, haben die Argentinier einen neuen Sänger, Renzo Favaro. Der alte versucht derweil sein Glück in der Welt der Oper.
So präsentieren FUGHU 2020 ihr konzeptionelles, nicht leicht zu greifendes Songmaterial. Eine verstörende Variante von QUEENSRYCHE und FATES WARNING mag eine Richtung vorgeben, doch geisterhafte und progrockige Abschnitte bereichern den Prog Metal aus einer anderen Ecke. Obendrein leben sich die Songs sogar in einer dunklen, in einer Industrial-Art sowie in einer Doom-Atmosphäre aus. Eine südländische Aura, wie sie aus Südeuropa bekannt ist, kann hier ebenfalls bisweilen nicht geheim gehalten werden. Die Widmung des Songs ´Martian´ – an den 2016 verstorbenen David Bowie – zeigt ein weiteres, offen gelegtes Puzzlestück. Aus solchen unzähligen Teilen setzt sich die Musik von FUGHU mit Rock, Hardrock, Jazz und Heavy Metal innerhalb des Prog-Genres zusammen.
Die sieben Jahre währende Wartezeit, seit dem letzten Doppeldecker ´Human (The Tales)´ und ´Human (The Facts)´, hat sich für die Anhängerschaft gelohnt, nachdrücklich wenn ein hispanischer und jazzrockender Background im Prog Metal aufgeht. Konzeptionelle Querdenker für theatralische Vorführungen sollten sich angesprochen fühlen.
(7 Punkte)
