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DÄTCHA MANDALA – Hara

~ 2020 (MRS Red Sound) – Stil: Retro Rock ~


Ein Mandala, in Sanskrit bedeutet das kreisrund, ist ein mal figurales, mal geometrisches Schaubild, mit religiöser Bedeutung in Buddhismus und Hinduismus. Es stellt das Universum dar, mit Himmel, Erde und Unterwelt. Man kann den Begriff aber auch auf Ausmalbilder einschränken, nicht nur für Kinder. Durch das Malen wird eine schwarz-weiße Vorlage bunt. Irgendwo in dieser Begrifflichkeit kann man den Bandnamen DÄTCHA MANDALA ebenfalls verorten. Der Phantasie ist hier viel Spielraum gelassen.

Ebenso bunt wie das fertig ausgemalte Mandala ist allerdings die Musik des Trios aus Bordeaux. 2009 gegründet, teilten sich Nicolas Sauvey (Gesang, Bass und Mundharmonika), Jérémy Saigne (Gitarre und Gesang) und Jean-Baptiste Mallet (Drums und Gesang) bei über 550 Konzerten die Bühne mit Acts wie den BLUES PILLS, DE-WOLFF oder SAMSARA BLUES EXPERIMENT. Irgendwo da, zwischen Classic Rock und Psychedelic Rock, zwischen Wüste und Sumpf, ist das Power Trio zu finden.

Der Albumöffner ´Stick It Out´ legt gleich mal vor, heavy und melodisch, als wären die letzten 40 Jahre nicht gewesen. Ein Rennen auf einem südlichen Highway mit ZZ TOP liefern sie sich mit ´Mother God´. Ob in Texas oder auf der Autoroute du Soleil zwischen Paris und Marseille, das spielt keine Rolle. Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel und die Hitze läßt den Asphalt schmelzen. ´Who You Are´ dagegen flirtet ein wenig mit dem Boogie von STATUS QUO.

Die Mundharmonika geleitet uns in den ´Missing Blues´ in einen feuchten Sumpf voller blutdürstiger Mücken. Der ´Morning Song´ erinnert mit Piano und Melodien an späte BEATLES. ´Sick Machine´ ist dann das Kontrastprogramm und gefällt mit einem Mix aus 80s Pop und fetten Gitarren.

´Moha´, auch ein Wort aus dem Sanskrit und frei zu übersetzen mit Unwissenheit, lustigerweise gibt es hier um die Ecke eine Kaffeerösterei dieses Namens, spielt mit orientalischen Klängen. Der Weg ist nicht bekannt, der uns in die Oase führt, Luftspiegelungen, die uns verwirren, aber der Duft wird uns sicher ans Ziel führen.

In ´Eht Bup´, die bis hierhin härteste Nummer mischen sich Orientalismen und New Rock. Wenn sich Pop und Blues treffen, kann etwas herauskommen wie ´Tit’s´, ´On The Road´ läßt noch einmal den Hörer am Lenkrad sitzen, vor sich eine lange gerade Straße. Der Abschlußtrack haut dann richtig ins Mett, mit einer Punknummer war wahrlich kaum zu rechnen. Lediglich die Schrei- und Feedbackorgie zum Ende von ´Pavot´ erscheint dem Verfasser verzichtbar.

DÄTCHA MANDALA sind bunt, abwechslungsreich, wie ein fertig gemaltes Mandala, wechseln Farbe und Stimmung wie ein Chamäleon, manchmal fehlt vielleicht der rote Faden. Spaß hat der Hörer allemal. Und lieber Spaß und Freude als vor lauter rotem Faden ein Lehrstück in Langeweile.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/datchamandala/

https://datchamandala.bandcamp.com/


(VÖ: 5.06.2020)

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