DICK – Second Thoughts
~ 2020 (Independent) – Stil: Artrock ~
Jaakko Soimakallio macht’s zum dritten Mal. Der Finne aus Kouvola hat abermals in Eigenregie ein Werk vollendet, das er selbst eingespielt (Gesang, Gitarre, Synthesizer, Bass, Schlagzeug) und aufgenommen hat. Somit pendelt er sich nach 2014 und 2017 bei einem dreijährigen Veröffentlichungsrhythmus ein. Abermals nimmt er für all seine Kompositionen nicht die erstbeste Idee, sondern die zweiten, die ausgereiften Gedanken, aus denen er auf knappen 40 Minuten sechs Stücke anbietet.
Als Schlagzeuger begann Jaakko Soimakallio sein Musiker-Leben, als Allrouder versüßt er mit seinen DICK-Werken den Menschen ihr Dasein. Die Kompositionen können dabei allesamt im Rockbereich verortet werden und besitzen die Beigaben des Prog- und Artrock. Obwohl er seinen Stil gefunden hat, sind die Einflüsse weiterhin unüberhörbar. In ´Possibles´ ist der von GENESIS nicht restlos abzustreiten. Dazu gesellt sich der von David Bowie, etwa in ´Heaven Sent´ zu begutachten, aber auch der von Peter Hammill.
Ein ´I Will Carry You Home´ lässt die poppige Ader der Achtzigerjahre durchschimmern, obwohl sich kein Song in Richtung Phil Collins-/GENESIS-Pop wagt. Unauffällig oder nur kurz zum Solo ansetzend ist bei der Hälfte der Lieder Tuomas Sipponen am Saxofon zu bewundern. Den Mitternachtsstehtanz von ´When We Flow´ leitet es ebenfalls ein, ehe sich das Klavier mit dem Gesang in den Mittelpunkt der lieblich theatralischen Darbietung begibt. Dagegen gelangt ´Losing You Is Number One´ aus dem Spiel der Akustikgitarre und Flöte heraus in einen Orkan des Seventies-Art-/Glam-Rock. Weitere ruhige, gleichwohl emotionale Momente setzt der Titelsong als Finale dieses äußerst kurzweiligen und anspruchsvollen Werkes. DICK sei Dank.
(8 Punkte)