NAUTILUS – The Mystery Of Waterfalls
~ 2020 (Sireena Records) – Stil: Electronic / Art Rock ~
1998 ließen Martin Ludwig und Ralf Obel die NAUTILUS ins Wasser (´Rising Balloon´). Später kam Gitarrist Werner Strätz ins Boot. Als Elektronik-Duo gestartet, änderte sich mit dem Ausstieg von Ralf Obel die musikalische Ausrichtung. Weg von der Elektronik, wurden sie spätestens mit dem Einstieg von Keyboarder Jürgen Dürrbeck für die Prog Rock-Anhängerschaft interessant (´Along The Winding Road´, 2008).
Nach zwölfjähriger Funkstille ist die NAUTILUS 2020 wieder aufgetaucht. Sie bringt das siebte Album ´The Mystery Of Waterfalls´ mit. Abermals haben sie sich konzeptionell an einem Roman von Jules Verne orientiert. “20.000 Meilen unter dem Meer” lautet diesmal die Vorlage. Martin Ludwig spielt auch weiterhin die Keyboards und eine akustische Gitarre, Jürgen Dürrbeck die Synthesizer und Werner Strätz die Gitarren. Neu ist hingegen in der bislang instrumentalen Musik der Einsatz eines Sängers. Meiko Richert (VERNEY 1826) feiert folglich seine Premiere in einigen Kompositionen.
Unter der Wasseroberfläche begegnen wir nicht nur Kapitän Nemo, sondern Soundlandschaften aus den Sphären von KLAUS SCHULZE, TANGERINE DREAM als auch PINK FLOYD. Ein Beginn wie von der STERN-COMBO MEISSEN in ´Awakening In The Deep´, Gitarren und Gesang wie von PINK FLOYD in ´Point Of Return´. Dagegen sind ´Water Ride´ und ´Mobilis In Mobile´ weitaus elektronischer aufgestellt, ein ´Summerwind´ ist vollends elegisch in Traumlandschaften gefangen. Die doppelten Gitarrenläufe schießen hingegen in ´Snowstorm On The Sea´ wie Delphine aus dem Wasser.
2020 eignet sich besser als jedes andere Jahr aus den vorhergehenden Dekaden, um in musikalischen Landschaften abzutauchen. ´The Mystery Of Waterfalls´ bietet sich mehr als nur an, unter- und wieder aufzutauchen .
(8 Punkte)