DYSCORDIA – Delete / Rewrite
~ 2020 (Road Mark Productions) – Stil: Metal ~
Das dritte, entscheidende Album von DYSCORDIA wird ihre Stellung in der Metal-Szene festigen. Besonders Menschen, die die Vorgänger-Formationen GWYLLION und ARTRACH kannten, werden sich erneut an dem sinfonisch angehauchten Metal erfreuen.
In den Mittelpunkt der Aufnahmen schiebt sich natürlich immer wieder Sänger Piet Overstijns, der eine ausdrucksstarke und kräftige Stimme besitzt. Neben dem Klargesang fühlt man sich auch des Growlens mächtig, denn Gitarrist Stefan Segers kommt ebenso an das Mikrofon wie Gitarrist Martijn Debonnet und Bassist Wouter Nottebaert im Background. Dies führt in Songs wie ´This House´ zu hörenswerten Wechseln zwischen Lead- und Background-Gesang und betont dabei die episch treibende Stimmung. Diese präsentiert sich zumeist recht melancholisch und wird von den Aktionen des Lead-Gitarristen Guy Commeene angetrieben. Dadurch bestechen insbesondere Kompositionen wie die vom Gesang geprägten ´Castle High´ sowie ´The Curse Of Mediocracy´ oder das von vielen solistischen Zurschaustellungen abgerundete ´Rage´. Denn trotz des Gesangs sind sie vom Melodic Death Metal recht weit entfernt.
Da DYSCORDIA seit ihrem Debüt ´Twin Symbiosis´ aus dem Jahre 2013 auf Produzent Jens Bogren vertrauen, lag der mächtige Sound dieses Mal erneut in guten Händen. Obwohl jeder Vergleich, gerade in dieser seit zwei Dekaden andauernden Karriere, bezieht man die Vorläufer von DYSCORDIA mit ein, nicht ganz den Nagel auf den Kopf trifft, sollten Hörer mit Vorliebe für EVERGREY, mit einem Schuss SAVATAGE, sowie OPETH, und einem Schuss RHAPSODY, bei den Belgiern keine Scheuklappen zeigen.
(7 Punkte)