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FLYING CIRCUS – 1968

~ 2020 (FastBall Music) – Stil: Retro Rock ~


Auch FLYING CIRCUS, die im Winter 1989/1990 erstmals in Grevenbroich gemeinsam ihre Instrumente in die Hand nahmen, werden langsam mit ihrer Musik älter. Die glorreichen Jahrzehnte ihres Lieblingssounds waren einst die Sechziger- und Siebzigerjahre. 2020 wandeln sie immer noch auf diesen Spuren, derweil es eine langsam abkühlende Vintage-Welle um sie herum ihnen weiterhin gleich tut. FLYING CIRCUS wollen ihren Sound jedoch diesmal locker-leicht in der Jetztzeit präsentieren. Dass dabei die Töne dennoch nach jenen goldenen Jahrzehnten klingen, bleibt selbstredend nicht aus.

Nachdem FLYING CIRCUS bei dem Vorgänger ´Starlight Clearing´ bereits das Stilmittel eines Konzeptes angewandt hatten, und die Story einer imaginären 60s-Band vertonten, versanken sie diesmal voll und ganz im Jahr 1968. FLYING CIRCUS erinnern an dramatische Momente des Jahres und die Träume der Jugend in jenem Umbruchsjahr:

Am 6. Mai 1968 spitzten sich die Studentenproteste in Paris zu. Mehr als 10.000 Demonstranten gingen auf die Straße, Pflastersteine flogen, Autos wurden zertrümmert (´Paris´). Valerie Solanas schoss am 3. Juni 1968 in New York drei Kugeln auf Andy Warhol ab (´New York´) und in der Nacht zum 21. August 1968 begann in der Tschechoslowakei die militärische Niederschlagung des “Prager Frühlings” durch Sowjettruppen (´Prague´). Ab hier wird die Musik immer progressiver in ihrer Ausstrahlung, die Violine darf zur Demonstration der Katholiken am 5. Oktober 1968 ihr Ständchen geben. Die Polizei beendet diese Demonstration im nordirischen Londonderry gewaltsam (´Derry´). Doch die Hoffnung auf eine andere Zukunft trieb die junge Generation an – der Titelsong als Höhepunkt, mit einer kleinen Verbeugung vor PINK FLOYD (´The Hopes We Had In 1968´).

Bei einem Massaker in Südvietnam, in Mỹ Lai, schlachteten US-amerikanische Soldaten am 16. März 1968 500 Dorfbewohner ab (´Mỹ Lai´). Am 4. April 1968 kam es um 18:01 Uhr Ortszeit zum tödlichen Attentat auf Martin Luther King (´Memphis´). In den Boulevard-Medien ging die Aktion “Kunst und Revolution” am 7. Juni 1968 in der Universität Wien als “Uni-Ferkelei” ein (´Vienna´). In Berlin kam es am 11. April 1968 zum Attentat auf Rudi Dutschke, den Wortführer der Studentenbewegung (´Berlin´). Und dann setzt die Reprise des Titelstücks der Zeitreise ein Ende.

Gleichwohl gedenken FLYING CIRCUS ebenso dem Massenmord an 200 bis 300 friedlich demonstrierenden Studenten im Stadtteil Tlatelolco von Mexiko-Stadt, am 2. Oktober 1968 von mexikanische Sicherheitskräfte verübt. Oder der Demonstration gegen den Krieg am 21. Oktober 1968 von 290.000 Japanern in Tokyo, 700 wurden verhaftet. Love, Peace & Revolution.

Den Soundtrack des Jahres 1968 lieferten Jimi Hendrix und Johnny Cash, DEEP PURPLE und PINK FLOYD, JEFFERSON AIRPLANE und BLOOD, SWEAT & TEARS, THE KINKS und THE ZOMBIES, CREAM und THE ROLLING STONES, THE MOODY BLUES und THE PRETTY THINGS sowie IRON BUTTERFLY und tausend andere Formationen. FLYING CIRCUS – Sänger Michael Dorp, Keyboarder Rüdiger Blömer, Gitarrist Michael Rick, Bassist Roger Weitz und Schlagzeuger Ande Roderigo – feiern dieses Jahr, auf Distanz zu den großen Ikonen, auch zeitlich, in ihrem 1968er Konzeptalbum.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/FLYING-CIRCUS

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