Filetstück des Tages
VIRGIN STEELE – Guardians Of The Flame (1983)
Die ersten drei VIRGIN STEELE-Album gehören in jede anständige Heavy Metal-Sammlung. Punkt. Das sind Sternstunden des Achtziger-Metal mit prägenden Elementen und einem Gesang. der damals weit über dem Rest der Szene stand. Setzte man schon mit dem ein Jahr zuvor erschienen gleichnamigen Debüt hohe Standards, auf dem Folgealbum perfektionierte man „seinen“ Stil.
JACK STARRs Gitarre brannte sich ins Gehör, der Sirenen-artige Gesang von David DeFeis, speziell seine hohen Screams, gaben dem Trommelfell dann den Rest. Epischer Heavy Metal mit einer geradezu fetten Produktion wurde ja nicht im Wochentakt damals auf den Markt geworfen. Da stachen solche musikalischen Ereignisse wie `Guardians Of The Flame` heraus. Das Album klebte förmlich auf dem Plattenteller und einzelne Nummern brannten sich gnadenlos in die Gehörgänge, ins Kleinhirn, in die Geschmacksnerven. Alleine die beiden ersten Tracks, `Don`t Say Goodbye Tonight` und `Burn The Sun`, sind den Kauf des Albums wert. Das war nicht nur Heavy Metal, das war eigentlich für die damalige Zeit schon fast Kunst.
Mit dem Folgealbum `Noble Savage`, für die meisten DAS Meisterwerk der Band überhaupt, gelang ihnen zwar ein Monsteralbum. Perfekt, grandios. Ich persönlich ziehe allerdings `Guardians Of The Flame` vor, weil hier der Perfektionismus noch nicht die Musik dominierte und JACK STARRs Gitarre viel mehr Feuer hatte, das sein Nachfolger Edward Pursino auf `Noble Savage` nicht weiter befeuern konnte. Dass aus VIRGIN STEELE keine Stars wurden, lag nicht wenig an Sänger David DeFeis, dessen musikalische Ansichten immer weiter in Gefilde abglitt. die nur noch wenig mit Heavy Metal zu tun hatten. Was die Band in den letzten Jahren noch veröffentlichte, ist ehrlich gesagt, noch nicht einmal eine Erwähnung wert. Wenn VIRGIN STEELE, dann die ersten drei Scheiben!