DEMONS DREAM
~ Interview mit Andre, Marc, Gyros, Kai und Marius ~
DEMONS DREAM haben 2018 ein klassisches Heavy Metal-Album abgeliefert (Review siehe hier), das vielerorts zu kleinen Euphorie-Stößen geführt hat. Leider klappte es erst jetzt, mit den Herren ein Schwätzchen zu halten. Die gesamte Gruppe – Andre (Bass), Marc (Drums), Gyros (Gitarre), Kai (Gitarre) und Marius (Gesang) – stand uns für ein Interview zur Verfügung.
Glückwunsch zu diesem Stahlgeschoss, auch wenn es bereits über ein Jahr alt ist. Gehen wir aber zuerst einmal zurück zum Anfang von alledem. Seit wann existieren DEMONS DREAM überhaupt?
In dieser Zusammenstellung spielen wir seit Ende 2017. Angefangen wirklich aktiv zu werden, haben wir circa 2015. Wir haben 2016 im August unsere Demo veröffentlicht, mit welcher wir dann nochmal deutlich aktiver geworden sind.
Aber aus den Gründungstagen ist kein Musiker mehr an Bord?
Doch. Aus der Gründungszeit sind die zwei Brüder Andre und Marc noch mit von der Partie.
Wer oder was hat in Euch das Feuer und die Faszination zum Heavy Metal entfacht?
Andre + Marc: Für uns gab es da nicht wirklich eine andere Option, da uns unser Vater bereits im Kindesalter Heavy Metal sowie die „härtere“ Musik um die Ohren geknallt hat.
Gyros: Mein Gitarrenlehrer hat mich damals zum Metal gebracht. Er hat mit mir im Unterricht häufig Songs von METALLICA gespielt. Irgendwie bin ich dadurch dann darauf hängen geblieben.
Kai: METALLICA. Wie für sehr viele andere Heavybegeisterte ist das die Band, die mich in die Welt von Heavy Metal gesogen und seither nicht mehr losgelassen hat. Die Energie und Geschichten, die die Musik von sich gibt, faszinieren mich seit jeher.
Marius: Angefangen hat es bei mir mit IN EXTREMO, die ich als Kind live auf dem MPS in Bückeburg gesehen habe, da war ich mit meiner Mutter. Dann habe ich etwas später eine Bravo-CD gehabt, auf der ´Ich will´ von RAMMSTEIN drauf war. Meine erste selbst gekaufte CD war ´Ride The Lightning´ von METALLICA und relativ zeitgleich habe ich ´Legacy Of Kings` von HAMMERFALL zum Geburtstag bekommen, da müsste ich etwa elf gewesen sein.
Da ich das Demo aus 2016 nicht kenne: was war damals noch anders, im Vergleich zu heute?
Seit der Demo hat sich bei uns einiges getan. Allein schon der Umstieg von drei auf zwei Gitarren macht einen großen Unterschied. Dazu kommt Kais Einfluss als neuer Gitarrist.
Was natürlich nicht zu überhören ist, ist der Wechsel des Sängers. Dies spiegelt sich ganz klar in den neuen „Versionen“ der alten Songs wider. Hier änderten sich Text und Melodie.
Abgesehen von den Besetzungswechsel ist jeder der noch vorhandenen Mitglieder an seinem eigenen Instrument gewachsen und kann neue Einflüsse einbringen. In der neuen Konstellation läuft die Band ziemlich reibungslos, da alle an einem Strang ziehen und es einfach Bock macht, die Songs live zu performen. Bei den neuen Songs, welche nach ´Battle Cry´ entstanden sind, hört man dieses „neue“ Zusammenspiel auch sehr gut raus.
Okay, doch dazu vielleicht später mehr. Wie kam es zum Einstieg von Marius und Kai?
Eigentlich ist die Geschichte lustig und traurig zugleich. Durch den Verlust unseres Sängers und der zwei ehemaligen Gitarristen haben wir ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut, da wir Live-Gigs anstehen, sowie den Leuten ein Album versprochen hatten.
Kai und Marius kannten wir durch zusammen gespielte Gigs mit STEEL MESSIAH und weil wir uns super verstanden haben, haben wir sie gefragt, ob sie einspringen wollen. Sie haben uns dann vorerst nur ausgeholfen. Wir haben aber alle sehr schnell gemerkt, dass wir ziemlich gut zusammen harmonieren und wir alle Bock haben, die Songs zu spielen. Letztendlich hat das alles dazu geführt, dass wir DEMONS DREAM so weiterführten.
Habt Ihr jetzt STEEL MESSIAH aufgegeben, Kai?
Kai: Es lässt sich nicht leugnen, dass aktuell um STEEL MESSIAH Stille herrscht. Allerdings halte ich persönlich die andauernden Fragen bezüglich der Band in Interviews als ein Zeichen dafür, etwas richtig gemacht zu haben mit der Band. Es gäbe genug musikalisches Material um fortzufahren, allerdings nicht die nötigen Musiker, um dieses zurzeit umzusetzen.
Aufgegeben ist die Band nicht, das kann ich versichern. Nur in den Hintergrund gerückt aufgrund aktueller Lebenslagen. Wir sind auch nur Menschen mit denselben 24 Stunden am Tag.
Was sind Eure musikalischen Einflüsse? Oder auch Bands aus Deutschland mit denen ihr aufgewachsen seid?
Klar, kennt man große Bands aus Deutschland wie zum Beispiel ACCEPT oder GRAVE DIGGER, welche man natürlich gehört und auch live gesehen hat. Ob und wieweit diese Bands einen Einfluss auf uns haben, muss dann jeder für sich selbst entscheiden. Es kommt bestimmt vor, dass wir bei dem einen oder anderen Song unbewusst Einfluss von deutschen Bands mit aufgreifen.
IRON MAIDEN ist aber unstrittig Euer Haupteinfluss?
Wir glauben, dass alles andere schon fast gelogen wäre 😀 . Melodieführung, wie auch der Aufbau von Songs geht klar in diese Richtung. Wenn man sich aber dann genauer mit unserer Musik befasst, fällt auf, dass nicht alles von IRON MAIDEN inspiriert ist. Nimmt man zum Beispiel Marius seine Stimme, würde uns nicht als erstes Bruce einfallen. Ebenso das Schlagzeug erinnert nicht so wirklich an IRON MAIDEN, unserer Meinung nach.
Welchen Sängern eifert Du denn nach, Marius?
Marius: Ich eifere keinem Sänger nach und versuche niemanden zu imitieren.
Mein unumstrittener Lieblingssänger ist Eric Adams, direkt gefolgt von Rob Halford.
Gibt es Vorbilder für die großartigen Twin-Gitarren?
Wie schon gesagt, ist unsere Songstruktur stark von MAIDEN beeinflusst, was sich hier natürlich ganz deutlich widerspiegelt. Wenn man mal von „Vorbildern“ absieht, ist es bei uns einfach generell so, dass wir die Harmonien mega feiern. Da ist es relativ egal, ob diese Band mit uns in einem kleinen Pub vor 50 Leuten spielt oder ob diese Band MAIDEN heißt.
Wo seht Ihr Euch, als True Metaller oder bei der New Wave der Traditionsmetaller?
Wir sind fünf Leute, die einfach Spaß an Heavy Metal haben. Ob das jetzt True, New Wave oder sonst was Metal ist, soll jemand anderes für uns entscheiden. Wir schieben uns da selbst nicht in irgendeine eine Schublade.
Gute Entscheidung. Mit wem und wo hattet ihr bisher euren größten Auftritt?
Unser größter Auftritt war bisher das „Metalheadz Open Air“ 2018, auf dem auch unser Album ´Battle Cry´ released wurde. Außerdem war der Auftritt auf dem „Iron Fest“ 2019 sehr wichtig für uns. Dort im Saarland kannte uns eigentlich noch niemand, aber trotzdem haben die Leute von Anfang an mitgefeiert und die Stimmung war einfach überwältigend.
Was steht als nächstes an Live-Auftritten an?
Wir haben schon einige Auftritte vor uns. Als nächstes stehen im März das „German Swordbrothers Festival“ sowie das „Bandcrusher“ vor der Tür. Für uns geht‘s dieses Jahr immer relativ weit weg von „zu Hause“.
Um ein paar zu nennen: „Wacker Hill Night“ im Saarland und „Devils Rock Night“ bei Bielefeld.
Habt Ihr bereits neues Material für den Nachfolger in petto?
Selbstverständlich arbeiten wir, soweit es die Zeit zulässt, so hart und effektiv wie möglich an neuen Songs. Wir haben uns fest vorgenommen 2020 ein neues Album auf die Leute loszulassen. Hierfür nutzen wir jede Sekunde, die wir haben, Songs zu schreiben oder bei unserem Drummer im Studio („Attic ´n´ Cave Studio“) an unserem Sound zu feilen.
Großartig. Wir freuen uns.
https://www.facebook.com/demonsdreammetal/
Alle Bilder: Metal_Imp / Daniela Strohmaier