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LYKANTROPI – Lykantropi

~ 2017/2020 (Despotz Records) – Stil: Rock ~


LYKANTROPI haben für ihr Debüt-Album von 2017 endlich einen internationalen Vertrieb gefunden, und positionieren sich damit weit vorne in der Spitzengruppe der immer noch aktuellen Retro-Rock-Welle. Unglaublich, dass dieses Juwel solange der Welt vorenthalten wurde. Mit einem eklektischen, Rock-getriebenem Mix aus 60er/70er-Jahre Folk und Pop mit wunderschönen, mehrstimmigen Gesangs-Arrangements klingen sie für mich wie ein Mix aus frühen BLACK SABBATH und THE MAMAS & THE PAPAS, an deren Satzgesang hier viel erinnert.

Dies ist ein aus der Zeit gefallenes und somit in der Tat zeitloses Meisterwerk, das genau so hätte 1969 produziert werden können, wie es auch in 2020 nicht altbacken klingt. Und ich bin fest davon überzeugt, damals, in der goldenen Ära dieses Sounds, wäre diese Platte ein Chartstürmer gewesen. Es klingt irgendwie „alt“, obwohl es das nicht tut. Klingt verwirrend, aber ähnlich wie bei den RIVAL SONS erkennt man die „Vorlage“ aus den späten 60ern, aber die Produktion klingt eben nicht so altbacken wie  z.B. bei GRAVEYARD.

Was sie von all den schon genannten und weiteren Vorreitern wie den BLUES PILLS oder THE DEVIL’S BLOOD abhebt, sind in der Tat das durchgängig ausgereifte Songwriting und die schon angesprochenen, wunderschön übereinandergelegten Gesangsarrangements, die stark an die bereits genannten THE MAMAS & THE PAPAS oder auch an CROSBY, STILLS & NASH denken lassen. Darüber hinaus sind als Einflüsse die üblichen Verdächtigen auszumachen (BLUE ÖYSTER CULT, BLACK SABBATH, COVEN etc.), aber eben auch solche wie die HOLLIES oder JETHRO TULL. Gut, der Vergleich ist durch den Einsatz einer Flöte natürlich obligatorisch, aber die Gesamtmischung ist so charmant, dass hier nichts nach einem billigen Plagiat klingt.

Jeder einzelne Song hätte durchaus das Potential gehabt, im Radio gespielt zu werden und in die Charts zu kommen, als dieser Art von Musik solcherlei noch vergönnt war. Als jemand, der von Kindheitsbeinen an genau mit der Musik dieser Ära groß geworden ist und immer noch liebt, kann ich dieses wunderschöne Stück Musik nur wärmstens denen ans Herz legen, denen es genauso geht. Wer mit den genannten Referenzen was anfangen kann, darf hier blind zugreifen.

(9 Punkte)

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