BLACK LILIUM – Dead Man’s Diary
~ 2020 (RecordJet / Edel) Stil: – Alternative / Progressive Metal ~
Was ist eigentlich Alternative Progressive Metal? Neue Männer braucht das Land und hier sind sie. Aus dem hohen Norden kamen, sahen und siegten sie. Diese Geschichte handelt von ihren Heldentaten.
Locker flockig, fast wie am GREEN DAY starten wir die Fahrt mit dem ´Beast In The Backseat´ samt “Ohooh“, doch sogleich wird eine Schippe Drama daraufgelegt, ´Paragon Of Imperfection´ hat was von NEW MODEL ARMY auf Metal mit jugendlicher Stimme.
BLACK LILIUM bewegen sich zwischen ernsthaftem, modernem Fun Punk, Emo Metal und originellen, alternativen Ideen, die an Gruppen wie MY CHEMICAL ROMANCE erinnern, doch keine Angst, BLACK LILIUM ist wie ein ´Demon In Disguise´ – ihre Zuneigung zum wahren Metal ist stets präsent, sodass man sich bei jedem Durchlauf mehr darauf einlässt und sich schließlich in ihren Stil verliebt.
Stimmungsvolle Instrumentalzwischenparts mit unaufdringlichem Keyboard finden sich durchgehend und ein Händchen für starke Refrains und Melodien beweisen die Schleswig-Holsteiner aus Eutin mit Songs wie ´Start All Over´ und…ach, papperlapapp…mit dem kompletten Album ohne irgendeinen Hänger oder Ausnahme.
Abwechslung wird hier großgeschrieben, ´Never´ brilliert mit Dynamik zwischen heavy-schleppend und flotten doublebassigen Weisen, ´Walls Around My Soul´ werden stampfenden erbaut, der umwerfende Mitgsinghit ´Everything I Am´ könnte einer neuen SIDDHARTA entspringen und eine genauso grandiose Nummer folgt direkt mit ´The Ones You Made US.´. ´My Purpose´ vereinigt zweckmäßig Doublebass, Riffs und diese wunderbar unverbrauchten Melodielinien – Leute, wie macht ihr das? Von “ganz nett” bis “muss ich unbedingt haben” haben mich BLACK LILIUM bereits beim ersten Mal vor Ablauf der regulären Spielzeit gekriegt, die weiterhin noch den nicht minder großartigen, gefühlvollen, sich unbändig steigernden Über-Titeltrack und den metallischen Epik-Smasher ´Ghosts Without A Voice´ aus dem Ärmel schütteln.
Wie ihr fassungslos seht, konnte ich keinerlei Vergleiche mit irgendeiner “reinrassigen Metalband” finden, was – je nach Gusto – nur zwei Möglichkeiten zulässt: a) Finger weg! Oder b) Kaufen! Da ich ja immer noch die Hoffnung auf Lernprozesse habe, kann ich den Unentschlossenen unter euch nur wärmstens diesen Hybriden aus Metal und Independent empfehlen, besonders denen, die es locker-leichter mögen als bei den IDLE HANDS und die SISTERS OF MERCY für einen Nonnenorden halten.
(9 unabhängige Entdeckerpunkte)