PYRE OF DESCENT – Peaks Of Eternal Light (EP)
~ 2020 (Terror From Hell/Elektroplasma) – Stil: Dark/Wave/Gothic Rock ~
Verdammt, was kommt mir denn da aus heiterem Himmel ins Haus geflattert? Vom ersten Ton an begeistert mich `Peaks Of Eternal Light` vor allen Dingen wegen seiner Nähe zu Düstercombos der Marke LOVE LIKE BLOOD oder den genialen FIELDS OF THE NEPHILIM zu deren besten Zeiten (mit ihrem Meisterwerk `The Nephilim`). Und das nicht nur in musikalischer Hinsicht, erinnert der Gesang von Dave S. doch sehr stark an den charismatischen FIELDS-Frontmann Carl McCoy, ohne aber als eine billige Blaupause des Briten zu erscheinen.
Auch die Zutatenliste für die einzelnen Kompositionen scheint in etwa dieselbe, musizieren PYRE OF DESCENT streckenweise doch ebenfalls sehr minimalistisch, ausufernd und stimmungsgeladen und verlieren sich dabei nicht selten in schönster Melancholie. Aber auch schwere und gewaltige Soundcollagen kommen in den insgesamt vier Kompositionen (mit einer Gesamtlaufzeit von über 30 Minuten) von `Peaks Of Eternal Light` keineswegs zu kurz und sorgen somit für den nötigen, brachialen Moment und erhalten damit auch ganz geschickt die Spannung auf dieser EP am köcheln. Das Ganze besitzt nicht nur Klasse, sondern auch die für diese Musik unbedingt erforderliche, eindringliche Tiefe, Stimmung und Düsternis. Einfach nur großartig, das Teil!
Und jetzt stelle man sich nur einmal vor, das Berliner Trio schafft es doch tatsächlich ein komplettes, abendfüllendes Album auf diesem Niveau aus dem Hut zu zaubern – allein schon bei dem Gedanken wird mir ganz Angst und Bange. Anyway, da es hier und heute aber lediglich um diese vier Stücke geht, halte ich mich mit der Wertung (noch) etwas zurück und belohne die gehörte Leistung mit 8 dicken Zählern, aber mit deutlicher Tendenz nach oben. Gerne mehr davon!
(8 Punkte)
