RED CAIN – Kindred Act I
~ 2019/2020 (Sliptrick Records) – Stil: Modern Metal ~
Eine Wiederveröffentlichung einer Platte, die gerade mal ein Jahr alt ist? Macht das Sinn? Wenn das eine Eigenveröffentlichung war, die schnell ausverkauft war, aber von vielen gewollt wurde, dann bestimmt. Dafür spricht dann auch die Qualität der Musik.
´Kindred Act I´ der in Calgary ansässigen Truppe um den russischstämmigen Sänger Evgeniy Zayarny erscheint, erweitert um zwei EP-Tracks, jetzt also noch einmal. Seit zwei Wochen läuft das 38 Minuten dauernde Werk in meinem Stick, nicht ständig, doch recht häufig genug, um mir eine Meinung bilden zu können. Ich würde das Teil jetzt mal unter Gebrauchsmusik einsortieren. In der Straßenbahn, wenn man lesen mag, oder einfach nur seine Ruhe haben will, dann die Außengeräusche übertönen will, da wippt auch mal der Fuß. Aber wirklich im Ohr bleibt es nicht.
Steril klingender Modern Metal, wie kommt man darauf, als Einflüsse SYMPHONY X oder KAMELOT zu nennen? Dazu kommen Namen wie MARILYN MANSON oder TESSERACT. Da möchte man in große Fußstapfen treten, aber die Brötchen, die RED CAIN backen, sind doch deutlich kleiner. Natürlich finden sich Dinge, die aufhorchen lassen. Da wäre etwa der Basslauf zu Beginn von ´Hiraeth´, aber dann klingt es doch wieder nach 08/15 Amistoff von der Stange. ´Juliet´mit Gastsänger Daniel Louden, hat einen leichten Elektro-Touch. ´Wing Of The Crow´ versucht unter Mithilfe von Kobra Paige (KOBRA & THE LOTUS) sich an NIGHTWISHschen Klängen, scheitert aber doch ziemlich. Man kann sich das Teil locker anhören, wird nicht unbedingt gelangweilt, jedoch ist nach ein bis zwei Stunden alles Gehörte schon wieder vergessen.
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, eine Wiederveröffentlichung einer Platte, die gerade mal eine Jahr alt ist? Macht das Sinn? Im Falle von RED CAINs ´Kindred Act I´ eher nicht. Nicht mal, wenn sie noch älter wäre. Da fehlt doch das Potential zum Dauerbrenner.
(6 Punkte)